Rheinberg Rheinberger mehrfach angeklagt

Rheinberg · Ein Mann aus Rheinberg soll zahlreiche Straftaten und Verbrechen in der Umgebung begangen haben, unter anderem räuberischen Diebstahl und gefährliche Körperverletzung. Außerdem soll er immer wieder Autoreifen aufgestochen haben. Weil er schizophren ist, kann er dafür möglicherweise nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Die Auswärtige Große Strafkammer in Moers beschäftigt sich jetzt mit den Vorwürfen. Sollte sie zum Entschluss kommen, dass er nicht schuldfähig aber für die Allgemeinheit gefährlich ist, könnte die dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie beschlossen werden. Noch ist der 44-Jährige auf freiem Fuß. "So ungefähr" stimmen die Vorwürfe, sagte er im Prozess. Zunächst räumte er ein, mit einem Schraubendreher Autoreifen zerstochen zu haben. Auch gab er zu, wiederholt mit einem nicht versicherten Motorrad gefahren zu sein. Dass er das Krad nicht mit seinem Autoführerschein fahren durfte, sah er nicht ein.

Auch bei der Tat zu Lasten einer Imbissverkäuferin am Mittag des 23. Juni des vorherigen Jahres zeigte er sich wenig einsichtig. Er habe eine Bierflasche aus der Kühlung genommen und sei weg gegangen, gab er an - allerdings nicht, ohne zu bezahlen. Er habe immerhin 20 Cent auf den Tisch gelegt. Die Verkäuferin sei ihm zwar gefolgt, er habe aber nicht mit der Flasche auf ihren Arm geschlagen. Ein weiterer Vorwurf lautete, dass der Mann ein Fahrrad am Xantener Bahnhof umgeworfen, darauf eingetreten und den Besitzer verprügelt habe. Das sei falsch. Er habe nicht zu Fuß gehen wollen und geglaubt, das Fahrrad gehöre niemandem.

Auch in Wesel fiel er negativ auf. Mit den Worten "Ich will was von Ihnen" hatte der Rheinberger sich einer Frau an der Rheinaue genähert und ihr die Handtasche entrissen. Sie stürzte und zog sich Verletzungen an Knie und Ellbogen zu. Den Raub räumte er ein, allerdings sei die Frau nicht hingefallen, beteuerte der Angeklagte.

Außerdem soll er nach dem Zerstören von weiteren Autoreifen bei seiner Verhaftung mit einem Klappmesser Widerstand gegen Polizeibeamte geleistet haben. An versuchte Schläge und Tritte auf einen Polizisten in Kamp-Lintfort kann der Rheinberger sich nicht mehr erinnern. Die Schwester des Mannes wollte keine Angaben machen. Sie wisse, dass ihr Bruder krank sei und möchte, dass ihm geholfen wird, sagte sie dem Richter; der Prozess wird nächsten Montag fortgesetzt.

(bil)
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