Rheinberg Rheinberger Seniorenhaus geplant

Rheinberg · Schule an der Kurfürstenstraße ist nur ein denkbarer Standort für eine städtische Begegnungsstätte.

 Klaus Bechstein (Awo), Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach und Sibylle Kisters (Awo) in einem der Schulräume an der Kurfürstenstraße. Im Hintergrund: Norbert Giesen, Leiter der Europaschule.

Klaus Bechstein (Awo), Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach und Sibylle Kisters (Awo) in einem der Schulräume an der Kurfürstenstraße. Im Hintergrund: Norbert Giesen, Leiter der Europaschule.

Foto: Armin Fischer

Die Stadt und der Awo-Ortsverein Rheinberg haben gestern in einem Pressegespräch dargestellt, wie ihre Pläne für eine städtische Seniorenbegegnungsstätte aussehen könnte. Die Stadt will Räume für die ständig steigende Zahl der Bürger, die 65 Jahre oder älter sind, vorhalten. Möglichst in zentraler Lage und auf jeden Fall barrierefrei. Der ehrenamtlich arbeitende Rheinberger Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt würde die Kosten für die komplette Einrichtung (Küche, Tische, Stühle etc.) übernehmen und würde diese Begegnungsstätte gerne mietfrei betreiben - egal wo.

Umgesetzt werden könnte dieses Vorhaben in der alten Schule an der Kurfürstenstraße, in der voraussichtlich noch vier Jahre die Fünftklässler der Europaschule unterrichtet werden. Nachdem der Kaufvertrag zwischen der Stadt und dem Awo-Kreisverband Wesel rückgängig gemacht worden ist, gibt es mittelfristig keine Verwendung für die frühere Maria-Montessori-Schule. Und bisher auch keinen neuen Kaufinteressenten. Zwischenzeitlich hat auch der Caritasverband Moers-Xanten den Wunsch geäußert, mit seiner Tagespflege und der Sozialstation in ein solches Gebäude einzuziehen.

Irritiert waren sowohl Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach als auch die Vorsitzenden der Rheinberger Awo, Sibylle Kisters und Klaus Bechstein, über einen Pressebericht der Initiative "Rund um den Pulverturm". "Die Initiative hat offenbar die Befürchtung, dass hier etwas übers Knie gebrochen werden soll", sagte gestern Klaus Bechstein. "Man hätte uns anrufen können, das ist aber leider nicht geschehen. Inzwischen habe ich die beiden Initiativsprecher Michaela Vervoort und Ralf Winstroth angerufen." Die Gespräche seien positiv gelaufen und man sei einvernehmlich auseinandergegangen. Klaus Bechstein: "Allerdings möchte die Initiative, dass für das Schulgebäude auch Alternativen geprüft werden." Er betonte, dass es der Awo mit ihrem Antrag an den Sozialausschuss nur darum gegangen sei, eine grundsätzliche Zusage zu bekommen.

Der Awo-Ortsverein, der nicht mit dem Kreisverband verwechselt werden möchte, hat über Jahrzehnte die Seniorenbegegnungsstätte an der Gelderstraße betrieben. Bis Oktober 2015, als die Stadt die Räume von jetzt auf gleich als vorübergehende Flüchtlingsunterkunft benötigte. Seither finden die Awo-Treffen in den Räumen der Evangelischen Kirchengemeinde statt.

"Wir sind sehr stark daran interessiert, in Zukunft eine städtische Seniorenbegegnungsstätte zu haben", sagt Rosemarie Kaltenbach. "Aber es kommt uns nicht darauf an, dass im Hauruck-Verfahren zu machen. Wir möchten 2017 erst mit der Planung beginnen." In den nächsten fünf Jahren sollten die Pläne konkret werden. In einer Stadt wie Rheinberg müsse es auch ein nicht-konfessionell gebundenes Angebot für Senioren geben, so Kaltenbach. Das Interesse daran sei groß. Die Idee, die alte Schule zu einem Seniorenhaus zu machen, findet sie gut, sagt aber: "Das ist nur ein Vorschlag." Viele Alternative böten sich allerdings nicht: Das Alte Rathaus ist inzwischen anderweitig verplant, die Alte Kellnerei lässt sich nicht barrierefrei machen. Wichtig auch: Ein Haus in städtischer Trägerschaft stünde unterschiedlichsten Organisationen zur Verfügung. Neben der Awo und dem Caritasverband zum Beispiel auch dem Diabetiker-Treff oder dem VdK-Sozialverband. Auch Sportvereine könnte dort Angebote für Senioren unterbreiten.

In der nächsten Sitzung des Rheinberger Sozialausschusses steht das Thema noch einmal auf der Tagesordnung.

(up)
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