Rheinberg Rosemarie Kaltenbach nimmt SPD in die Pflicht

Rheinberg · Beim Neujahrsempfang im Landhaus Hoppmann sagte Landtagsabgeordneter René Schneider "Rosi ist einfach töfte".

 Bei der Jubilareehrung der SPD (v. li.): Rosemarie Kaltenbach, Peter Lorenz, René Schneider, Margit van Wesel, Jürgen Madry und Günter van Wesel.

Bei der Jubilareehrung der SPD (v. li.): Rosemarie Kaltenbach, Peter Lorenz, René Schneider, Margit van Wesel, Jürgen Madry und Günter van Wesel.

Foto: Arfi

Offiziell hatte die Rheinberger SPD ihre Mitglieder am vergangenen Samstag zum Neujahrsempfang ins Landhaus Hoppmann nach Alpsray geladen. "Empfang klingt so vornehm, lasst uns gemütlich zusammen sitzen" begrüßte der Ortsvereinsvorsitzende Jürgen Madry die Genossen. Für die fing das neue Jahr mit Absagen an. Sowohl der Bundestagsabgeordnete Dr. Ulrich Krüger (Grippe) als auch Rheinbergs Bürgermeister Hans-Theo Mennicken (Prellung) waren verhindert. So war der Landtagsabgeordnete René Schneider der einzige prominente Gast an diesem Abend. Im Mittelpunkt aber stand ohnehin die SPD Bürgermeister-Kandidatin Rosemarie Kaltenbach.

Sie bedankte sich für die tolle Unterstützung im Vorfeld und die vielen aufmunternden Worte ihrer Parteigenossen, bevor sie in den Wahlkampfmodus wechselte. "Die CDU ist ja der Meinung, ein Bürgermeister braucht keine Verwaltungserfahrung" erklärte sie und erntete dafür Gelächter. Was den Zeitpunkt ihrer Kandidatur betreffe, habe sie alles richtig gemacht. "Ich muss jetzt meinen Wahlkampf nicht gegen einen anderen Kandidaten führen, sondern für Rheinberg", so Kaltenbach. Dann nahm sie die Parteimitglieder in die Pflicht, warb dafür, dass diese in den einzelnen Ortsteilen "für unsere Sache" werben und ihr Bescheid geben, wenn irgendwo eine Veranstaltung stattfindet, bei der sie mit den Menschen ins Gespräch kommen kann. Das ist der Beigeordneten enorm wichtig, sie möchte ein Bewusstsein schaffen für die Situation, in der sich die Stadt befindet. "Die Bürger haben wenig Verständnis dafür, dass wir sparen müssen. Aber sparen, ohne das der Bürger das mitbekommt, geht nicht."

Um den Haushalt auszugleichen, möchte Rosemarie Kaltenbach vorhandene Potenziale ausschöpfen: "Dazu gehört der ehrenamtliche Bereich. Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, das alte Rathaus über einen Förderverein einen neuen Zweck zu geben." Ein Verkauf der zentral gelegenen Immobilie kommt für die Kandidatin auf gar keinen Fall infrage. "Das alte Rathaus mit seiner historischen Bedeutung für die Bürger gehört zum Tafelsilber" Die Verwaltungsfachfrau ist sich vollkommen darüber im Klaren, einen Wahlkampf mit dem Rotstift in der Hand führen zu müssen. Sand in die Augen streuen möchte sie aber niemandem. "Diese Stadt hat Probleme, falsche Versprechungen machen da keinen Sinn" verspricht sie.

René Schneider hat sie damit längst überzeugt. "Rosi ist einfach töfte, für sie muss man eigentlich gar nicht mehr werben, sie ist eine formidable Kandidatin", findet der Landtagsabgeordnete aus Kamp-Lintfort und überrascht die Genossen mit einer Wette: "Bis zum Wahltag am 13. September werde ich noch 100 weitere Adjektive finden, die diese Frau beschreiben."

Auch was die Ehrung der Jubilare betraf, hatte der Veranstalter Pech. Sowohl Wilhelm Kreischer und Felix Zanger (50 Jahre Mitgliedschaft) als auch Karl Heinz Kamps und Bernd von Bassewitz (40 Jahre) waren verhindert. Dafür durften die für ihre 25-jährige Mitgliedschaft geehrten Günter und Margit van Wesel sowie Peter Lorenz ihre Beweggründe darlegen, 1989 in die Partei eingetreten zu sein (siehe Total Lokal).

(erko)
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