Rheinberg Salsa-Musik bringt Zuhörer zum Tanzen

Rheinberg · Die Band Salsa Picante spielte im expressionistischen Konvikt Latin-Jazz. Es gab vor allem Songs zu hören, die schon in ihrem Namen auf schöne Frauen hinweisen, wie "Tres Lindas Cubanas" oder "Claudia".

 Die Stimme von Eduardo Duquesne steckte die Zuhörer mit ihrer Fröhlichkeit und Lebensfreude an.

Die Stimme von Eduardo Duquesne steckte die Zuhörer mit ihrer Fröhlichkeit und Lebensfreude an.

Foto: Armin Fischer

Der Sound von "Salsa Picante" klingt so lateinamerikanisch wie die Musik in Kuba, Mexiko oder Argentinien. Deshalb konnte die Gruppe aus Düsseldorf dort sogar einen Nummer-Eins-Hit landen. In El Salvador stand ihre Single "Rebellata José" 1986 auf dem ersten Platz der Charts. "Lateinamerikanische Musik ist pure Lebensfreude", sagt Bandgründer Georg Corman. Am Samstagabend trat "Salsa Picante" unter dem Regenbogen im "Raum der Stille" auf, also der Parabel, die im Zeitalter des Expressionismus in Kirchen das bunte Leben der Schöpfung symbolisierte.

Dieses bunte Leben dreht sich in der lateinamerikanischen Musik vor allem um die Liebe. Entsprechend hatte der Bandleader Songs ausgesucht, deren Namen schon auf schöne Frauen hinweisen, zum Beispiel "Tres Lindas Cubanas" - "Drei kubanische Schönheiten" - von Antonio Maria Romeu, den traditionellen Cha-Cha-Cha "Adela" oder die traditionelle Jazz-Ballade "Claudia".

Dabei können Liebe und Tränen eng beieinanderliegen, wie im Lied "Lágrimas Negras" von Miguel Matamoros oder im traditionellen Standard "Sabroso como el Guarapo". Dann scheint nur noch die Flucht in die Tanzbar zu helfen, etwa in den jazzigen New Yorker "Mambo Inn" von Grace Samson und Mario Bauza.

Dort können Latin-Jazz-Fans die Stimme von Eduardo Duquesne, die Trompete von Florian Beckmann, das Piano von Georg Corman, den Bass von Günther Rink, die Conga, die aus drei mandelförmigen Holztrommel besteht, von Philip Kukulies, und die Kukulies, die zwei Trommel ohne Unterboden sind, von Thomas Kukulies hören, wie am Samstagabend im einstigen Konvikt. Sie wurden von den heißen Rhythmen mitgerissen, schwangen und klatschen mit. Bei der Zugabe, die einem heftigen Applaus folgte, standen die 60 Latin-Jazz-Fans sogar auf, um beim Ohrwurm Guantanamera von José Fernandez zu tanzen.

Mit dem Konzert endete die MI-Jazz-Reihe der Musikalischen Gesellschaft im "Raum der Stille". Nach der Sommerpause will die Musikalische Gesellschaft sie dann wieder in die Alte Kellnerei verlegen, in dessen Saal sie auch schon vor dem Umbau beheimatet gewesen war.

(got)
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