Alpen Schüler wollten Feuer mit O-Saft löschen

Alpen · Nach dem Großeinsatz der Feuerwehr am Donnerstag waren am Tag danach alle bemüht, im Schulzentrum dem Alltag seinen angestammten Platz einzuräumen - so weit das möglich ist nach so einem aufregenden Ereignis. Nach ersten Erkenntnissen wollten Schüler den Brand mit Orangen-Saft löschen.

 Der Feuerwehr gelang es nach gut einer Stunde, den Schwelbrand in der Fassadendämmung zu löschen. Die jugendlichen Verursacher hatten es zuvor vergeblich versucht und dann dem Hausmeister Bescheid gegeben.

Der Feuerwehr gelang es nach gut einer Stunde, den Schwelbrand in der Fassadendämmung zu löschen. Die jugendlichen Verursacher hatten es zuvor vergeblich versucht und dann dem Hausmeister Bescheid gegeben.

Foto: A. Fischer

Die Schüler wurden nach der Vernehmung durch die Polizei nach Hause entlassen und erschienen gestern ganz normal zum Unterricht. Einer musste gleich eine Englisch-Arbeit schreiben, so Rektorin Edith Catrein-Diering. Beide seien "total geknickt". Ihre Mitschüler hätten Rücksicht gezeigt: "Es gab keine Häme, aber naturgemäß großes Interesse, wie es zum Feuer kommen konnte", so die Rektorin. Sie habe die Jungs geraten, nicht auf Kommentare im sozialen Netzwerk Facebook zu reagieren. Nach Einschätzung der Pädagogin hätten die Schüler den Brand nicht vorsätzlich gelegt. Sie hätten arglos mit Deo und Feuer "in Höhe eines Loches in der Fassade" hantiert, "nicht gezielt". Aber es sei zu dem Schwelbrand gekommen.

Für die Schüler spreche, dass sie nach einer Weile nachgeschaut und dann zunächst versucht hätten, das Feuer "mit Wasser und Orangensaft" zu ersticken. Als das nicht gelungen sei, hätten sie dem Hausmeister Bescheid gesagt. Der wiederum hat sofort die Feuerwehr al armiert. Weil das Feuer außen loderte, löste die Brandmeldeanlage der Schule nicht selbsttätig aus, sondern wurde von Sekretärtin Lucia Heilen aktiviert. Rektorin Catrein-Diering lobte das Verhalten ihrer Schüler, "die sich sehr diszipliniert an die Notfallregeln gehalten haben". Das habe auch Feuerwehrchef Michael Hartjes bescheinigt. "Es war sicher gut, dass es keine offene Flamme gab", so die Schulleiterin, "das hätte mehr Angst und möglicherweise panische Reaktionen ausgelöst". So lief alles ruhig und geordnet ab.

Die Verursacher der großen Aufregung werden diesen Schultag bestimmt nicht vergessen. "Die Ermittlungen dauern", sagte ein Polizeisprecher. Ob's zur Anklage kommt, und wenn, was der Staatsanwalt den Jugendlichen konkret vorwirft, sei jetzt kaum zu sagen. Davon wird vermutlich auch abhängen, ob das Feuer finanzielle Folgen für die Jugendlichen hat.

Auch in der Schule müssen sich die Jungs verantworten. "Die Teilkonferenz wird sich mit möglichen Konsequenzen befassen", so Catrein-Diering. Im schlimmsten Fall droht der Verweis von der Schule. So weit wird's wohl kaum kommen. Der eine steht wenige Wochen vor der Mittleren Reife, der andere hat noch ein Jahr bis dahin. "Man kann nach so einem Zwischenfall nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", so die Rektorin. "Aber wir müssen sorgsam abwägen." Jetzt sind erst mal Osterferien.

(RP)
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