Alpen Sekundarschule erreicht das Klassenziel

Alpen · Schulleiter Tilman Latzel berichtete gestern im Schulausschuss über den Stand des Anmeldeverfahrens: 59 Kinder kommen. Das reicht schon jetzt fast für drei Eingangsklassen. Und heute ist noch ein Anmeldetag. Trotzdem gibt's Ärger.

 Schulleiter Tilman Latzel ist erleichtert: "Wir feiern beruhigt Karneval."

Schulleiter Tilman Latzel ist erleichtert: "Wir feiern beruhigt Karneval."

Foto: Armin Fischer

Da hatte es im Vorfeld schon so manches Grummeln in der Magengegend gegeben. Seit gestern ist die bange Frage beantwortet. Die Sekundarschule hat ihre zweite Chance offenbar genutzt. Schulleiter Tilman Latzel hat gestern Abend dem Schulausschuss über den Stand der Anmeldung für das kommende Schuljahr berichtet. Und die Angespanntheit in den Gesichtern hat freudiger Gelassenheit Platz gemacht. 59 Kinder - Stand gestern - wechseln von der Grundschule an den Schulstandort Alpen und werden nach den Sommerferien die Sekundarschule besuchen. Das reicht ganz sicher für zwei Klassen, drei sind jetzt gar wahrscheinlich. Denn heute ist ja von 9 bis 15 Uhr noch ein offizieller Anmeldetag. Und erfahrungsgemäß kommen danach immer noch ein paar Nachzügler. "Wir können jetzt beruhigt Karneval feiern", so Latzel sichtlich erleichtert.

Dabei hatte es zur selben Zeit im vorigen Jahr schon danach ausgesehen, dass die Sekundarschule ihre Eigenständigkeit verlieren würde. Der Zuspruch war so schwach, dass das da noch geltende Ziel, drei Eingangsklassen zu bilden (mindestens 60 Schüler) weit verfehlt wurde. Nur 41 Eltern meldeten ihr Kind an, magere 13 kamen aus örtlichen Grundschulen. Keines aus der Wilhelm-Koppers-Grundschule in Menzelen. Die Politik und die Verwaltung hatten in der Konsequenz bereits die Weiterexistenz der Sekundarschule als Zögling der Rheinberger Europaschule vorbereitet.

Doch dann folgte im Mai die Landtagswahl. Und aus der gingen bekanntlich CDU und FDP als siegreiche Koalitionäre hervor. Über das CDU-Parteiprogramm schaffte der Wunsch der Basis in Alpen den Weg ins Koalitionspapier. In der Folge wurde auf politischem Wege die Hürde für Sekundarschulen herabgesetzt, um ihnen auch im ländlichen Raum das Überleben zu erleichtern. Fortan gilt als Grenze: mindestens 40 Anmeldungen für zwei Eingangsklassen.

Im Vorfeld der Anmeldung, die am Samstag offiziell begonnen hat, hatte sich nach Stimmungsbildern beim Info-Abend und beim Tag der offenen Tür in der Sekundaschule bereits Zuversicht breitgemacht, "40 plus" zu packen. Die Frage war lediglich noch, wie stark das Plus denn am Ende ausfallen würde. Dass es so satt ausfällt, dass es nun gar für drei Fünfer-Klassen reicht, hätten wohl auch Optimisten kaum erwartet. Latzel ist sicher, dass am Ende die sechs vorne steht.

Dennoch war die Freude getrübt. SPD, Grüne und FDP ärgerten sich mächtig, dass im neuen Image-Film der Schule, der im Internet für den "maßgeschneiderten Platz zum Lernen" wirbt, CDU-Parteichef Sascha van Beek eine Rolle spielen darf und so "eine parteipolitische Plattform" bekommt. "Das ist völlig neben der Kappe", schimpfte SPD-Sprecher Wolfgang Zimmermann: "Wir empfinden das als Tritt in den Hintern."

(bp)
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