Alpen Sekundarschule kämpft um Dreizügigkeit

Alpen · Schulleiter Tilmann Latzel zeigte sich beim Informationsabend zuversichtlich, dass zum neuen Schuljahr an der Alpener Schule drei fünfte Klassen gebildet werden können.

 Schulleiter Latzel wirbt mit guter Ausstattung und guten Konzepten.

Schulleiter Latzel wirbt mit guter Ausstattung und guten Konzepten.

Foto: Fischer

Tilman Latzel nahm das Wort Sekundarschule beim Informationsabend nur zwei oder drei Mal in den Mund. Viel lieber sprach der Schulleiter bei der Information der Eltern der Viertklässler, die in Kürze die Entscheidung treffen, wo ihre Kinder weiter zur Schule gehen, von einer "kleinen Gesamtschule bis zur zehnten Klasse", einer "Schule mit dem Plus" oder von "unserer Schule". Schließlich kennt er die Diskussion um seine Schule, die entstanden ist, als sie im August nur zwei fünfte Klassen bilden konnte. Dabei würde eine Schule, die dauerhaft zweizügig ist, eine Dependance einer anderen Schule werden - im Alpener Fall der Rheinberger Europaschule.

Doch davon ging der Schulleiter am Mittwochabend nicht aus. "Den Stichtag im August zu nehmen, ist nicht in Ordnung", sagte er. "Es müsste ein Durchschnitt genommen werden." Doch die Bezirksregierung setze öffentlich weiter auf den Stichtag, selbst wenn dort hinter vorgehaltener Hand über eine geänderte Regelung gesprochen werde. "Im Mai sind Landtagswahlen", so der der Schulleiter. "Bis dahin ändert sich nichts."

Dabei kommen bei allen Sekundar- oder Gemeinschaftsschulen in der fünften und sechsten Klasse Schüler hinzu, beispielsweise bei der Europaschule in Kamp-Lintfort oder der Sekundarschule in Alpen. So habe der heutige sechste Jahrgang mit 63 Schülern angefangen, berichtete Latzel. Inzwischen sei er auf heute 80 angewachsen. Ähnlich sehe es im fünften Jahrgang aus, der mittlerweile genügend Kinder habe, um dreizügig zu werden. Damit seien an seiner Schule fünf Jahrgänge drei- oder vierzügig.

Zusammen mit Didaktik-Leiterin Sylke Brodam erklärte er den Zulauf mit den Vorteilen der "kleinen Gesamtschule". "Wir haben 420 Schüler, im nächsten Schuljahr 490", nannte er den ersten. "Die Lehrer kennen fast jeden Schüler mit Namen." Einige Schüler würden sich in größeren Systemen nur schwer zurechtfinden. Weiter Vorteil für Alpen: kürzere Fahrwege.

Ein Plus sieht Sylke Brodam auch in der guten personellen Ausstattung der Schule: "In einer Klasse sind in der Regel nicht mehr als 25 Kinder." Bei Differenzierung könnten sogar zwei Lehrer in einer Klasse sein. Die Pädagogen arbeiteten nach den neuen didaktischen Erkenntnissen. Als dritten Vorteil nannte der Schulleiter die Räume, die sehr gut ausgestattet seien, beispielsweise mit neuen Medien. Die 40 Eltern, die am Mittwochabend in die Mensa an der Schule gekommen waren, schienen überzeugt. Wie ihre Fragen und einige Lacher zeigten, haben sie sich mit der Sekundarschule auf den ersten Blick angefreundet.

Am Samstag, 14. Januar, können sich Eltern und Kinder von 9 bis 13 Uhr beim Tag der Offenen Tür ein noch besseres Bild von der Schule machen. Nach Anmeldung können Eltern auch an einer Schulstunde teilnehmen. Vom 4. bis 8. Februar läuft an der Sekundarschule die Anmeldung. Tilman Latzel geht davon aus, dass am Ende mehr als 60 Kinder kommen und er fürs neue Schuljahr von Anfang an drei Eingangsklassen bilden kann. Dann wäre die leidige Diskussion um die Schule Geschichte. Vorerst jedenfalls.

(got)
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