Rheinberg Sopranistinnen lassen das Gotteshaus vibrieren

Rheinberg · 45 Zuhörer lauschten dem Duett von Ute Steinhauer und Evelin Affolderbach in der Evangelischen Kirche Budberg.

Es ist für Sänger immer ein Wagnis, Stücke zu präsentieren, die die ganz Großen in ihrem Repertoire haben, zum Beispiel "Panis Angelicus". Das Lied von César Franck sangen einst die "Drei Tenöre", Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und José Carreras. Das melancholisch-romantische Werk war diesen drei unerreichten Tenören wie auf den Leib geschnitten. Es passt aber auch zu zwei Sopranistinnen, wie am Sonntagnachmittag Ute Steinhauer und Evelin Affolderbach in der evangelischen Kirche Budberg zeigten. Sie gaben "Panis Angelicus" bei ihrem Konzert zum Besten, während 45 Zuhörer in eine andere Sphäre hineinschwebten. Begleitet von Organist Michael Tegethoff, reichten sie das "Engelsbrot" ein zweites Mal als Zugabe, nachdem ein langer Applaus verklungen war.

Sie setzten so die beiden Höhepunkte des Sommerkonzertes, das es einmal im Jahr im evangelischen Gotteshaus gibt. Als Duett nennen sich die Duisburgerin und die Düsseldorferin "VokaLiason". "Vor drei Jahren haben wir in der Salvatorkirche in Duisburg zusammen gesungen", sagt Ute Steinhauer. "Wir haben gemerkt, wie gut unsere Stimmen harmonieren und sich ergänzen." Seitdem treten sie als Duett vier- oder fünfmal im Jahr zusammen auf. Sie kennen Michael Tegethoff, weil Ute Steinhauer zusammen mit ihm in Duisburg einen Vorbereitungskurs für die Aufnahmeprüfung zur Musikhochschule besuchte.

Heute sind sie Dozentin an der Duisburger Musikschule und Kantorin an der Gustav-Adolf-Kirche in Düsseldorf-Gerresheim. Außerdem singen sie, einzeln bei Salon- oder Kammermusikabenden - oder zusammen als "VokaLiason". Sie präsentieren vor allem Werke aus Barock, Klassik und Romantik, wie bei ihrem gut einstündigen Konzert am Sonntagnachmittag. Beispielsweise sangen sie das Stück "Sound the trumpet" von Henry Purcell, das Benedictus aus der Missa brevis F-Dur von Joseph Haydn oder das Stück "Pleurs dòr" von Gabriel Fauré. Dabei ließen sie die Luft mit ihren glasklaren, aber gleichzeitig wollweichen Stimmen sommerlich vibrieren.

(RP)
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