Rheinberg SPD und Grüne wollen eine Petition für Lärmschutz an der A 57

Rheinberg · Rot-Grünes Bündnis für Lärmschutz am Annaberg: Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen haben in einem Schreiben an Bürgermeister Frank Taztel beantragt, morgen im Rat eine Resolution zum Lärmschutz an der A 57 entlang der Wohngebiete Annaberg und Millingen zu verabschieden.

Beim Bau der A 57 im Jahr 1985 seien im Abschnitt zwischen Rheinberg und Alpen keine Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen gewesen, heißt es im Brief von Jürgen Madry (SPD) und Jürgen Bartsch (Grüne).

Seither habe sich das Verkehrsaufkommen und so die Lärmbelastung für die angrenzenden Wohngebiete deutlich erhöht. Laut Bundesanstalt für Straßenwesen seien in 2016 in Rheinberg täglich gut 43.000 Fahrzeuge, davon etwa 4000 Schwerlaster gezählt worden.

Vom kommenden Jahr an sei geplant, die A 57 vom Autobahnkreuz Kamp-Lintfort bis nach Köln sechsspurig mit Lärmschutz und sogenanntem Flüsterasphalt auszubauen. Allein das bewirke eine Lärmminderung um 5 dB(A).

Der Ausbau führe aber sicherlich dazu, so die Befürchtung der Petitionäre, dass sich das Verkehrsaufkommen auch in Richtung Norden/Niederlande und damit auch im Abschnitt Rheinberg erhöhen werde. Wie jetzt bekanntgeworden sei, plane Straßen.NRW in den nächsten Jahren die Sanierung der Fahrbahndecke zwischen den Anschlussstellen Kamp-Lintfort und Alpen - "allerdings nur mit Splittmastix-Asphalt".

Beim Startschuss für die Autobahn hätten die Wohngebiete Annaberg nur knapp 500 Meter und Millingen teilweise weniger als 300 Meter von der A 57 entfernt gelegen. Zwar könne man davon ausgehen, dass die Lärmrichtwerte 1985 wegen des geringeren Verkehrsaufkommens noch eingehalten worden seien. "Inzwischen hat sich die Situation für die Anwohner aufgrund des stärkeren Verkehrsaufkommens jedoch wesentlich verschlechtert", so die rot-grüne Überzeugung. Deshalb müsse auch hier bei der Sanierung der Fahrbahndecke Flüsterasphalt verwendet werden.

Außerdem plane die Stadt aktuell ein neues Baugebiet zwischen Annaberg und der A 57 zur Schaffung von dringend benötigten Sozialwohnungen. Die Realisierung der Planung erscheine derzeit wegen der hohen Lärmbelastung fraglich.

In maximal 32 Prozent der untersuchten Immissionsorte könnten die Orientierungswerte für Allgemeine Wohngebiete durch aktive Lärmschutzmaßnahmen wie beispielsweise eine drei Meter hohe Lärmschutzwand auf der Krone des parallel zur A 57 verlaufenden Walls eingehalten werden. Straßen.NRW/Bezirksregierug lehnten allerdings den Ausbau mit dem leisen offenporigen Asphalt für diesen Bereich der A 57 ab. Gleiches gelte für die Anordnung von Tempo 100.

(bp)
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