Rheinberg Spende für die Fünf-Tage-Wohngruppe

Rheinberg · Förderverein der Grundschule Rheinberg unterstützt die Einrichtung des Internationalen Bunds in Rheinberg.

 Hannelore Ohletz (Internationaler Bund), Rainer Mull (Vorsitzender Förderverein Grundschule), Stephanie Rienäcker (IB), Monika Seeger (Konrektorin Grundschule) im Zimmer von Nadine Meisser (von rechts), die Bewohnerin der Fünf-Tage-Gruppe ist.

Hannelore Ohletz (Internationaler Bund), Rainer Mull (Vorsitzender Förderverein Grundschule), Stephanie Rienäcker (IB), Monika Seeger (Konrektorin Grundschule) im Zimmer von Nadine Meisser (von rechts), die Bewohnerin der Fünf-Tage-Gruppe ist.

Foto: Armin Fischer

Schon seit 1978 gibt es eine Einrichtung des Internationalen Bunds (IB) an der Bahnhofstraße 11 in Rheinberg. 36 Jahre sind eine lange Zeit - gehört hat man von der Wohngruppe in einem alten Stadtbauernhof allerdings wenig. Das sei auch so gewollt, sagte gestern Hannelore Ohletz, Betriebsstättenleiterin beim Internationalen Bund. Die Kinder und Jugendlichen, die an der Bahnhofstraße leben, sollen und wollen nicht ins Rampenlicht gestellt werden. Denn im Prinzip handelt es sich um Heimkinder.

In der "Fünf-Tage-Gruppe" leben derzeit sieben Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren. Sie alle haben eines gemeinsam: ein gestörtes Verhältnis zu ihren Familien. Aus unterschiedlichsten Gründen wohnen sie deshalb von sonntagsnachmittags bis freitags in Rheinberg und sind nur am Wochenende bei Eltern oder Großeltern in Duisburg, Oberhausen oder Wesel.

Oder sie bleiben dauerhaft in der Gruppe, wie Nadine Meisser. Die 17-jährige Rheinbergerin lebt seit fünf Jahren im IB-Haus. "Das ist ungewöhnlich lang", erläutert Sozialpädagoge und Deeskalationstrainer Axel Schmieding. "Im Schnitt bleiben die Bewohner zwei Jahre bei uns." Nadine ist auch bereits auf dem Absprung. "Wir suchen schon nach einer kleinen Wohnung und freuen uns über jede Unterstützung", sagt Stephanie Rienäcker (Sozial- und Traumapädagogin). Erzieherin Susanne Kraemer und Teamleiter Heinz Hüsken (er ist systemischer Familientrainer) gehören zum Team, das sich um die "Fünf-Tage-Gruppe" kümmert.

Die Jungen und Mädchen werden über die Jugendämter an den Internationalen Bund vermittelt. Die Nachfrage nach solchen Plätzen ist groß: "Momentan haben wir zwölf Kinder auf der Warteliste", sagt Hannelore Ohletz. Wer an der Bahnhofstraße 11 in Rheinberg lebt, ist nicht kaserniert. "Manche wundern sich, dass bei uns die Fenster nicht vergittert sind, weil sie das Bild im Kopf haben, wie es früher in Heimen zuging", sagt Axel Schmieding. Tatsächlich bewegen sich die Bewohner völlig frei, gehen zur Schule oder zur Arbeit, werden allerdings von den IB-Fachleuten betreut. Und das bezieht sich auch auf die Eltern. Denn das Ziel, so sagte Hannelore Ohletz gestern, sei stets, Kinder und Familie nach möglichst kurzer Zeit wieder zu vereinen.

(RP)
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