Rheinberg Städtische Musikschule bleibt vorerst

Rheinberg · Im Haushaltssicherungskonzept war die Schließung festgeschrieben. Entscheidung soll um zwei Jahre vertagt werden.

 Vorspiel der Gitarrenschüler in der Alten Kellnerei: Die Städtische Musikschule Rheinberg wird wohl auch in den nächsten zwei Jahren Angebote vorhalten.

Vorspiel der Gitarrenschüler in der Alten Kellnerei: Die Städtische Musikschule Rheinberg wird wohl auch in den nächsten zwei Jahren Angebote vorhalten.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Die Städtische Musikschule Rheinberg wird vermutlich doch nicht aufgegeben. Im Haushaltssicherungskonzept der Stadt für 2015 war die Schließung der Einrichtung vorgesehen. Der Ausschuss für Stadtmarketing, Kultur und Tourismus empfahl gestern allerdings, die Entscheidung über ein Fortbestehen der Schule noch einmal um zwei Jahre auf 2017 zu verschieben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, wie der Haupt- und Finanzausschuss am 24. März über diesen Punkt abstimmt.

Ein Grund für den Erhalt ist das Programm "Jedem Kind Tanzen, Singen, Instrumente" (JeKits) als Fortführung des 2008 landesweit aufgelegten Programm "JeKi" (Jedem Kind ein Instrument). Dieses Angebot ist seit sieben Jahren neben dem Nachmittagsunterricht eine weitere Angebots-Säule für Grundschulen. In Rheinberg beteiligen sich die Grundschule St. Peter, die Gemeinschaftsgrundschule Rheinberg und die Schule am Bienenhaus in Millingen. Jetzt haben auch die Grundschule Budberg-Orsoy und die Schule am Deich in Wallach Interesse angemeldet. Auch für die bereits teilnehmenden Schulen müssen neue Anträge gestellt werden.

Will die Stadt weiterhin von diesem Musik-Programm für Kinder profitieren, muss sie bis zum 15. März einen Antrag für zwei Jahre stellen. Voraussetzung sei allerdings eine städtische Musikschule als Partner. Vera Thuleweit, Leiterin des städtischen Kulturbüros, sagte gestern in der Sitzung: "Die Jeki-Stiftung kooperiert nur mit der Stadt, nicht mit privaten Partnern." Die Fraktionen stimmten einstimmig dafür, die Städtische Musikschule fortzuführen und einen Antrag einzureichen. Die Beschlussempfehlung sei als Vorratsbeschluss zu sehen, wurde erklärt. Das bedeutet: Wartete man die Entscheidung des Haupt- und Finanzausschusses ab, sei es für JeKits zu spät. Sollte das Gremium sich aber gegen eine Fortführung der Schule aussprechen, können man die JeKits-Bewerbung immer noch zurückziehen. Grundsätzlich sagte Bürgermeister Hans-Theo Mennicken zur bestehenden Situation, dass die Gemeindeprüfungsanstalt das Rheinberger Modell mit zwei Musikschulen gelobt habe - weil es für Vielfalt stehe und weil die städtische Einrichtung die Möglichkeit biete, die Gebühren sozial zu staffeln. 2017, so Mennicken, könne man dann weitersehen und entscheiden, ob der Musikunterricht in städtischer Trägerschaft abgeschafft wird oder erhalten bleibt. Ernst Barten von den Grünen hatte auf eine "teuere Struktur" in Rheinberg verwiesen - trotz des hohen Niveaus, das zwei Musikschulen böten. Barten: "Wir möchten auf jeden Fall die private Musikschule stärker einbinden." Sollte die Stadt weiterhin von dem Förderprogramm profitieren, so lohnte sich das in finanzieller Hinsicht. Durch JeKi und JeKits ergäben sich im Haushaltsjahr Einnahmen von rund 35 000 Euro. Dem ständen Ausgaben in Höhe von rund 28 000 Euro entgegen (insbesondere Honorarkosten für die Musiklehrer). Bliebe ein Überschuss von rund 6500 Euro.

(RP)
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