Rheinberg Stephanie Neigel singt Lieder aus der Tiefe der Seele

Rheinberg · Am Sonntag bot die Interessengemeinschaft Bürgerhaus Budberg ihrem Publikum einen besonderen Leckerbissen. Mit der Stephanie Neigel Band kam eine Sängerin an die Rheinkamper Straße, die bereits mit ihrem Debütalbum "Introducing" vor drei Jahren für viel Aufmerksamkeit sorgte. An ihrer Seite standen der "Söhne Mannheims"-Gitarrist Michael "Kosho" Koschorreck sowie der vor allem Jazz-Fans bestens bekannte Schlagzeuger Thomas Sauerborn. Die Musik von Stephanie Neigel zu beschreiben, fällt schwer. Weit abseits vom Mainstream verschmelzen in ihren Songs Elemente des Blues, Jazz und Soul zu einer einzigartigen Mischung. Weit entfernt von seichten Pop-Attitüden kredenzt sie ihrem Publikum handgemachte, gefühlvolle und doch ausdrucksstarke und vor allem authentische Musik. Dazu diese sensationelle Stimme, die charismatisch und schnörkellos rüberkommt und es unmöglich macht, sich ihr zu entziehen.

Im Mittelpunkt ihres Programms stand das aktuelle Album "Capture Time", deren Titel sie mitunter mit Scat-Improvisationen garnierte. "Ich nehme dabei den Rhythmus auf und spiele mit den Melodien. Das ist spontan und hört sich jeden Abend anders an", erklärt die Sängerin, die alle ihre Texte selber schreibt. "Da steckt sehr viel von meiner Persönlichkeit drin. In den Texten verarbeite ich meine Gefühle und Gedanken", so Neigel, die eine Nichte von Sängerin Jule Neigel ist.

Daran ließ sie auch die Gäste teilhaben und plauderte immer wieder mal über die Entstehungsgeschichte einzelner Lieder wie zum Beispiel "Cold Hearts", einer melancholischen Ballade über das Gefühl der Einsamkeit. "Ich wohnte damals in Mannheim. 300.000 Menschen leben dort unter, über oder neben einem. Trotzdem sitzt man in seinem Zimmer und fühlt sich mutterseelenallein", berichtete die Songwriterin. Erheblich agiler und richtig groovig ging es bei dem Titel "Dance with the Devil" zur Sache, einen Song, den sie nach eigenen Angaben in einer schlaflosen Nacht geschrieben hat. Aber trotz allem wollte es der Frontfrau nicht gelingen, das Budberger Publikum von den Stühlen zu bewegen. Das gelang dann am Ende nur mit fachlicher Anleitung. "Ich habe das Gefühl, sie möchten jetzt gerne aufstehen und mitmachen", so Neigel. Beim folgenden "Need your love" sprang der Funke dann prompt über und überdauerte auch die Zugabe "This is where I wanna be", einem Titel aus ihrem Debütalbum. Auch wenn sie viele Stilrichtungen in ihre Musik einbindet, Stephanie Neigels wahre Liebe gilt dem Blues. "Er hat so unglaublich viele Facetten. Damit herumprobieren und mischen macht mir sehr viel Spaß" erzählt Neigel.

(erko)
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