Rheinberg Stimmen in Alpen irritieren Schulpartner Rheinberg

Rheinberg · Die Forderung aus Alpen nach einem "Moratorium" für die Abwicklung der schwächelnden Sekundarschule hat beim Nachbarn Rheinberg für erhebliche Verunsicherung gesorgt. Der Schulausschuss will zunächst die im Herbst mit Alpen verabredete Linie beibehalten, machte aber fraktionsübergreifend gestern unmissverständlich klar, dass er an der Gemeinschaftsschule mit ihren pädagogischen Vorzügen festhalten werden, falls die Politik in Alpen vom verabredeten Weg abweiche.

Wie ausführlich berichtet, hat die Schulpflegschaft der Sekundarschule unmittelbar vor Pfingsten erklärt, für den Erhalt der Schulform in Alpen in den Ring zu steigen, und auf breite politische Unterstützung verwiesen. Vor allem die CDU bekräftigte in dem Zusammenhang ihre Initiative, auch eine in der Eingangsphase zweizügige Sekundarschule nicht infrage zu stellen, wie das derzeit das Schulgesetz tut. Diese Position ist auf Initiative aus Alpen im CDU-Wahlprogramm verankert worden. So setzt Alpens CDU-Parteichef Michael van Beek nach dem Regierungswechsel erst mal auf Zeit. Auch die FDP denkt so.

Unterdessen nimmt der Fusionszug mit den beiden Schulpartnern an Bord Fahrt auf. Am Dienstag, 20. Juni, kommen die Schulausschüsse beider Kommunen zur gemeinsamen Sitzung zusammen, um das Fusionspaket pädagogisch konzeptionell schnüren. Die Rheinberger Verwaltung will die mit dem Rathaus in Alpen abgestimmte Konzeption morgen den Fraktionen zur Beratung zur Verfügung stellen.

Wie Fachbereichsleiter Frank Meyer erläuterte, gehe es dabei um die detaillierte Ausgestaltung der Fusion, wie sie das Schulgesetz vorzeichnet, im Herbst im Grundsatz so vereinbart worden sei und vom Schuljahr 2018/19 an konkret umgesetzt werden soll. Die Eckpunkte: Die Europaschule in Rheinberg wird zur Gesamtschule, die Sekundarschule Alpen wird aufgelöst und Teilstandort der Europaschule.

Die Rheinberger Schulpolitiker gehen erkennbar geschlossen mit dieser aus ihrer Sicht entgegenkommenden Haltung in die gemeinsame Sitzung. "Der Ball liegt in Alpen", sagte Ausschussvorsitzender Dietmar Heyde (Grüne), "die Pistole sitzt auf unserer Brust." Die Auffassung, dass Rheinberg die helfende Hand ausstreckt, schien Konsens: "Alpen muss sich erklären."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort