Rheinberg Stimmungsvoller Swing in der Kirche

Rheinberg · Das Wetter spielte nicht mit: Das Kastanienkonzert musste diesmal drinnen stattfinden, war dennoch ein Erfolg.

 Zum ersten Mal trat das Salon & Swing Orchester aus Rheinberg mit seinem neuen Leiter Udo Jansen (Mitte) vor Publikum. Vorgänger Herbert Mertens war unter den Zuhörern im Publikum.

Zum ersten Mal trat das Salon & Swing Orchester aus Rheinberg mit seinem neuen Leiter Udo Jansen (Mitte) vor Publikum. Vorgänger Herbert Mertens war unter den Zuhörern im Publikum.

Foto: Armin Fischer

Schon den erfolgreichen Auftakt der aktuellen Konzertreihe mit der Band "Eddy and Friends" und ihrem erfrischenden Swing am 1. Mai hatten die Organisatoren in den geschützten Kirchenraum gelegt, damals wegen der Kälte. Und nun: "Wir sind ja nicht St. Peter und haben einen guten Draht zum heiligen Petrus", erklärte Michael Wulf-Schnieders den rund 120 Besuchern des zweiten Kastanien-Konzertes der evangelischen Kirchengemeinde Rheinberg. "Deshalb haben wir uns vorsichtshalber dazu entschieden, das Konzert in der Kirche stattfinden zu lassen",

Mit Swing allerdings sollte es auch im zweiten Teil weitergehen. Das Salon & Swing Orchester aus Rheinberg trat erstmals unter der Leitung von Udo Jansen vor die Öffentlichkeit. Jansen überbrachte dem Publikum zunächst eine Botschaft seines Vorgängers Herbert Mertens: "Ich habe das Orchester 30 Jahre lang geleitet, nun muss ich aufgrund einer Erkrankung die aktive Zusammenarbeit beenden. Aber in Gedanken werde ich immer unter euch sein." Dafür gab es einen besonders herzlichen Beifall - sowohl von den Besuchern, als auch von den Orchestermitgliedern.

Das Konzert stand unter dem Titel "Filmmusik und Altbekanntes". Den Anfang machte der Song "Eye of the tiger" aus dem Boxerdrama Rocky 3, den die Streicher sehr dynamisch präsentierten. Danach kam es einem so vor, als würde das Raumschiff Enterprise durch das Gotteshaus gleiten. Die "Star Wars" Melodie schien wie gemacht für das Salon & Swing Orchester. Eine Musik, die immer mehr Menschen anlockte, zwischenzeitlich waren es gut 150 Zuhörer.

Viele von ihnen legten immer wieder die Stirn in Falten bei Filmmusik der Marke "Das kommt mir so bekannt vor". Zum Glück klärte Udo Jansen die Besucher immer wieder auf. "Die James Bond Melodie besteht im Original nur aus 60 Takten und dauert 1:43 Minuten", so Jansen, der beim Thema blieb und beim Bond-Song "Skyfall" von Melissa Metzner gesanglich wunderschön unterstützt wurde. Vor der Pause erfüllte das Orchester ihrem langjährigen Leiter Herbert Mertens mit dem argentinischen Tango "Adios Nonino" (Adieu Väterchen) einen Herzenswunsch.

Offensichtlich kommt diese Art der Musik beim Rheinberger Publikum nicht so gut an, denn nach der Pause fand nur noch knapp die Hälfte der Gäste den Weg zurück. Die anderen verpassten das, was dieses Orchester auszeichnet: beschwingter Swing und mitreißende Salonmusik. Schon der Auftakt, ein Medley aus Pariser Melodien von Pigalle bis zum Cancan machte Lust auf mehr. Mit "La Cumparsita Tango" des Uruguayers Gerard Matos Rodriguez folgte die wohl bekannteste Tangomelodie überhaupt. Die exzellente Gesangseinlage der Mezzosopranistin Gabriele Schepers-Wittig und ein flotter Charleston aus den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts waren weitere Höhepunkte eines gelungenen Konzertes, welches mit dem Radetzky-Marsch als Zugabe und großem Applaus endete.

(erko)
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