Rheinberg Taxibus soll sonntags in Alpsray fahren

Rheinberg · Monika Echstenkemper beklagt schlechte Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr.

In Alspray ist man ohne Auto schlicht abgeschnitten von der Welt - zumindest an Sonntagen. Das findet Monika Echstenkemper, die ehrenamtliche Schwerbehindertenbeauftragte der Stadt. Erst seit sie sich aufgrund einer Schulterverletzung selbst nicht mehr hinters Steuer setzen kann, sei ihr wirklich bewusst geworden, wie schwierig es für alle Alpsrayer ohne Auto ist. Das müsse sich ändern, findet Monika Echstenkemper.

Sie hat sich bei der Niag für die Einrichtung eines Taxibusses am Sonntag stark gemacht. "Ich war zum Neujahrsempfang in der Stadthalle eingeladen", erzählt Echstenkemper. Für die Fahrt in die Innenstadt wollte sie kurzerhand den Niag-Taxibus buchen. Eine eigentlich unkomplizierte Sache: Eine halbe Stunde vor der gewünschten Abfahrt ruft man die Servicenummer der Niag an und bestellt den Taxibus zur nächsten Bushaltestelle.

Was die Behindertenbeauftragte bis dahin nicht wusste: An Tagen ohne fahrplanmäßige Busverbindung, kommt auch kein Taxibus. Kein Bus, kein Taxibus - so die einfache Regel. Ihr blieb nichts anderes übrig, als ein reguläres Taxi zu rufen. "Aber das kann doch keine Lösung sein", ärgert sich die Alpsrayerin.

Tobias Jakubowski, bei den Niederrheinischen Verkehrsbetrieben in Moers als Fachbereichsleiter zuständig für den Fahrdienst, bestätigt die Einschätzung von Monika Echstenkemper. "Es ist tatsächlich so, dass ein Taxibus eine Linienfahrt ersetzt. Wir trauschen zu verkehrsschwachen Zeiten große Busse gegen kleinere Taxis", sagt er. Der Taxibus sei an den geltenden Fahrplan gebunden. Jakubowski: "Das ist seit langem etabliert."

Alpsray ist abgeschnitten vom Öffentlichen Nahverkehr. Der Ortsteil ist auch nicht an den Rheinberger Bürgerbusbetrieb angebunden. Ein großes Manko, findet Monika Echstenkemper.

Das liege aber nicht an grundsätzlichem Desinteresse, betont Karl-Heinz Lochen, Vorsitzender des Bürgerbus-Vereins. Zweimal bereits habe man versucht, Alpsray in die Fahrlinie zu integrieren, jedoch keine Genehmigung von der Bezirksregierung erhalten. Die prüft im Vorfeld nach Rücksprache mit ansässigen Verkehrsgesellschaften auf Konkurrenzsituation. Zudem sei auch der Bürgerbus hier nicht die Lösung des Problems: "Unser Bürgerbus ist nur montags bis freitags unterwegs", so Karl-Heinz Lochen.

(RP)
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