Rheinberg Trimm dich fit im Rheinberger Stadtpark

Rheinberg · An verschiedenen Standorten der Stadt sollen Bürger etwas für ihre Gesundheit tun können.

 Bürgermeister Frank Tatzel versucht sich beim Boule-Spiel - und hat dabei viele Zuschauer.

Bürgermeister Frank Tatzel versucht sich beim Boule-Spiel - und hat dabei viele Zuschauer.

Foto: Armin Fischer

In den 70er Jahren hat der deutsche Sportbund mit der groß angelegten Trimm-dich-Aktion ein ganzes Land in Bewegung versetzt. "Trimm-dich-Pfade" wie der in der Leucht bei Alpen machten Wälder zu Sportstätten für Jedermann. Seit vielen Jahren ist es ruhig geworden um die kollektive Körperertüchtigung.

In Rheinberg soll sich das jetzt ändern. Mit dem Bewegungsprogramm "Sport im Park" beteiligt sich der Stadtsportverband (SSV) an einer groß angelegten Initiative des Landessportbundes. Von Juni bis September sollen die Bürger an verschiedenen Standorten in Rheinberg die Gelegenheit bekommen, etwas für ihre Gesundheit zu tun, ohne eine Verpflichtung einzugehen. "Die Idee ist, dass Rheinberger Bürger, die nicht Mitglied in einem Verein sind, sich sportlich betätigen und nebenbei die Angebote der vielen Vereine kennenlernen können", erklärte der SSV-Vorsitzende Ulrich Hecker im Rahmen der Auftaktveranstaltung am Boule-Platz im Stadtpark.

Dass bei der offiziellen Vorstellung neben Vertretern vom SSV und Vereinen nur eine Handvoll Bürger ihr Interesse bekundeten, ist für Bürgermeister Frank Tatzel nicht weiter tragisch: "Einem solchen Projekt muss man Zeit geben. Zumal gerade im Angebotsbereich für das zweite Jahr noch eine Menge mehr drin ist."

Das sieht auch Dagmar Kullmann vom SSV so: "Ich kann mir sogar vorstellen, das Angebot noch in diesem Jahr zu erweitern. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass dieses Projekt zukunftsfähig ist." Die Notwendigkeit, Rheinbergs Bürger in Bewegung zu bringen, sieht die Frauen- und Seniorenbeauftragte des Verbandes in jedem Fall gegeben: "Beim sogenannten Organisierungsgrad, der angibt, wie viele Bürger Mitglied in einem Sportverein sind, ist Rheinberg im Ranking der NRW-Kommunen nur Mittelmaß. Da besteht Ausbaupotenzial." Um die Rheinberger vom Sofa zu bekommen, setzt der SSV auf niederschwellige Angebote.

Wer Interesse an Chi Gong, Rollator-Walking oder Boule hat, kommt einfach in sportlicher Kleidung und mit einer großen Portion Motivation zu den auf der Seite des SSV (www.stadtsportverband-rheinberg.de) genannten Treffpunkten und macht mit. "Mitmachen kann jeder, der gerade Lust und Zeit hat. Wir haben bewusst auf Anmeldungen verzichtet, um Hemmschwellen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Unser Ziel ist es, das jeder für sich erkennt: Ich kann mein Leben bewegt gestalten", sagt Dagmar Kullmann.

Und das auch über den September hinaus, wenn die Aktion "Sport im Park" für dieses Jahr endet. Denn um dem Winterspeck keine Ansatzpunkte zu bieten, besteht die Möglichkeit, aus den vielfältigen Kursangeboten der Sportverein seinen persönlichen Favoriten zu wählen. "Da ist für jeden was dabei und die Vereine sind günstiger als ein Fitnessstudio", versichert Dagmar Kullmann vom Stadtsportverband allen Interessierten.

(erko)
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