Rheinberg Trommelwirbel für die neue Montessori-Schule

Rheinberg · Grund- und Realschule sorgen für Leben im alten Borther Schulgebäude. Bei der offiziellen Einweihung gestern Nachmittag galt denen Dank, die mit viel Mut die Weichen für die Entwicklung stellten.

 Die Trommelgruppe um Lehrerin Adams sorgte gestern Nachmittag mit ihrer Musik für den gelungenen Auftakt der Einweihungsfeier.

Die Trommelgruppe um Lehrerin Adams sorgte gestern Nachmittag mit ihrer Musik für den gelungenen Auftakt der Einweihungsfeier.

Foto: Armin Fischer

Wer käme heute noch auf die Idee, Borth könnte gut ohne sein Schulgebäude auskommen? Spätestens seit gestern ist klar: Das Haus an der Pastor-Wilden-Straße ist ein neuer Mittelpunkt für den Ortsteil geworden. Denn gestern ist dort das "Montessori-Zentrum" in Betrieb gegangen. Grund- und Realschule, unter einem Dach vereint.

Es war der offizielle Startschuss des Schulbetriebes, der in der Praxis schon vor einem Jahr begonnen hat. Die Trommlergruppe der Schule gestaltete einen kleinen musikalischen Willkommensgruß, bevor Diana Schwinges-Leo die Gäste begrüßte. Die Leiterin der Grundschule nutzte die Gelegenheit, um mit Vorurteilen aufzuräumen, die dem Montessori-Konzept auch heute noch vielfach entgegengebracht werden: "Montessorisch" bedeute weder verhuscht noch regelfrei, nicht "irgendwie merkwürdig" oder gar "anders". Ganz klar, so Schwinges-Leo: "Wir haben hier ganz normale Kinder, die mit uns lernen und ihren Weg gehen wie an anderen Schulen auch." Allerdings eingebunden in das dem Kind zugewendete Montessori-Konzept, das in Borth nun auch über die Grundschulzeit hinaus angewendet werde: "Wir werden dabei mit den Kindern zehn Jahre lang gemeinsam den neuen Weg gehen." Einen Weg, an dem rechts und links durchaus Besonderheiten darauf warten, entdeckt zu werden.

Die Basis dazu hätten mutige Menschen geschaffen, beschrieb Wolfgang Fillers als kommissarischer Leiter der weiterführenden "Freien Schule Niederrhein". Damit meinte er diejenigen, die vor sechs, sieben Jahren in Wesel die Maria- Montessori-Schule ins Leben gerufen hatten und überlegt hätten, wie es nach der Grundschulzeit aussieht. Wie man dieses pädagogische Konzept fortsetzen könne.

Die Entscheidung, die Montessori-Pädagogik sei mutig gewesen in einer Zeit, in der Schülerzahlen sinken und andernorts Schulen geschlossen werden. Fillers: "Aber mit der Entscheidung allein sei es nicht getan gewesen. Viel Arbeit war zu erledigen." Von der Schule, vom Trägerverein, von Behörden und Förderern. Und dann sei auch noch das Schulgebäude in Wesel viel zu klein gewesen. Aber in Borth stand ja die alte Hauptschule leer. Viele legten sich mächtig ins Zeug, und dann war die Sache "geritzt": Borth wurde zum neuen Standort der Montessori-Schule.

Was ihr Team, was Architekt Dette Ecker und die Handwerker daraus gemacht haben, konnten sich die Gäste der offiziellen Einweihungsfeier gestern ansehen. Fachbereiche wie aus dem Ei gepellt. Gemütliche Lern-Räume und ruhige Besprechungszimmer. Den Schlüssel zur Schule hatte der Architekt nach einem Theaterstück der Montessori-Grundschüler offiziell überreicht.

(RP)
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