Rheinberg Underberg-Bad soll bekannter werden

Rheinberg · Die CDU war zu Gast im Underberg-Bad. Trotz des erheblichen Spardrucks ist die Schließung überhaupt kein Thema.

 Das Underberg-Bad mit seinem 50-Meter Becken.

Das Underberg-Bad mit seinem 50-Meter Becken.

Foto: Arnulf Stoffel

Bis vor wenigen Tagen kannte Fabian Rus das Underberg-Bad gar nicht. "Ich bin vor zwei Jahren nach Orsoy gezogen", erzählt der 34-jährige Christdemokrat. "Erst als die CDU zur Besichtigung eingeladen hat, habe ich davon erfahren." Er zeigte sich am Donnerstagabend von der Schönheit des Bades überwältigt, das Besucher über eine Allee erreichen. "Es ist in einen Park eingebettet. Einfach herrlich."

So wie ihm scheint es vielen zu gehen, beispielsweise denen, die die Liste der 15 schönsten Freibäder in Deutschland aufstellen. Darin ist das Underberg-Bad nicht vermerkt, obwohl es mit den dort aufgeführten Bädern zumindest von der Lage her konkurrieren kann, beispielsweise mit dem Opelbad auf dem Neroberg in der hessischen Hauptstadt Wiesbaden oder mit dem Terrassenbad im bayerischen Kurort Bad Kissingen.

Das Rheinberger Freibad, das 1956 eröffnet wurde, ist vom Unternehmen Underberg parkähnlich angelegt worden. Die Gebäude wurden passend zum Ensemble im Stil der Zeit errichtet. "Heute gibt es so etwas nicht mehr", freut sich CDU-Fraktionschef Erich Weisser. Das Underbergbad steht unter Denkmalschutz.

Dabei fallen nicht nur Lage und Architektur des Bades aus dem Rahmen, das an sonnigen Tagen in den zurückliegenden zwei Wochen von bis zu 2000 Besuchern in der Woche und bis zu 3000 an Wochenenden besucht wird.

"Das Schwimmerbecken ist 50 Meter lang und 22 Meter breit", erläuterte Badebetriebsleiter Karl-Heinz Poll. "Das gibt es sonst nur noch selten. Wie die anderen Becken ist es gut in Schuss, selbst wenn es durch den Bergbau leicht schief steht. Deshalb fließt an einer Seite etwas mehr Wasser in den Überlauf." Der 51-Jährige zeigte den CDU-Fraktions- und -Vorstandsmitgliedern das Freibad ungeschminkt. Er sagte, dieser Überlauf aus Holz und Glasfaser sei in den nächsten Jahren zu ersetzen. Er öffnete die Tür zum Technikgebäude, in dem Filter stehen und Umwälzpumpen laufen. Dieses Herzstück wurde Ende der 90er Jahre erneuert.

Allerdings sei eine von vier Umwälzpumpen defekt. Die Reparatur sei in den nächsten Tagen abgeschlossen. "Deshalb ist das Babybecken nicht in Betrieb." Auch die Warmwasseraufbereitung funktioniert nicht mehr richtig. Sie läuft über schwarze Schläuche, die auf den Dächern der Gebäude liegen.

Daneben konnten die Christdemokraten sehen, wo kleinere Reparaturen nötig sind, zum Beispiel der Ersatz eines der beiden Ein-Meter-Sprungbretter. "Die Grundsubstanz ist gut", meinte Parteichefin Sarah Stantscheff, die den Besuch organisiert hatte.

Der steht in Zusammenhang mit zwei anderen Besuchen. Die Christdemokraten hatten sich mit Vertretern der DLRG Rheinberg, der DLRG Orsoy und der DRK-Wasserwacht zum Gedankenaustausch getroffen. Außerdem haben sie mit ENNI-Bäder in Moers gesprochen. Hintergrund ist die Haushaltskonsolidierung. Rheinberg muss ab 2020 bei den Bädern 250.000 Euro im Jahr einsparen, obwohl es Investitionsbedarf gibt.

Wie der Besuch zeigte, ist es für die Christdemokraten ausgeschlossen, das Underberg-Bad aufzugeben. Stattdessen setzten sie sich dafür ein, Reparaturen in Angriff zu nehmen und das Freibad bekannter zu machen. "Es ist doch einzigartig", findet Erich Weisser.

(RP)
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