Rheinberg Underberg stellt Weichen für die Zukunft

Rheinberg · Das Familienunternehmen trennt sich von seiner Aktienmehrheit an der österreichischen Sektkellerei Schlumberger. Zuvor platzierte Underberg eine neue 30-Millionen-Euro-Anleihe. Dreiköpfige Geschäftsführung in der Schaltzentrale.

 "Schlanker, effektiver und effizienter" - so soll die Underberg-Gruppe durch die Neuordnung werden, die gestern bekannt gemacht wurde.

"Schlanker, effektiver und effizienter" - so soll die Underberg-Gruppe durch die Neuordnung werden, die gestern bekannt gemacht wurde.

Foto: arfi (Archiv)

Underberg stellt die Weichen für die Zukunft: Das traditionsreiche Familienunternehmen solle "schlanker, effektiver und effizienter werden", hieß es gestern aus der Firmenzentrale an der Underbergstraße in Rheinberg. Dazu würden die nationalen und internationalen Vertriebsanstrengungen intensiviert.

Im Zuge der Neupositionierung trennt sich Underberg von seiner Aktienmehrheit an der Premium-Sektkellerei Schlumberger in Wien. Wie die Zeitung "Die Presse" in ihrer Online-Ausgabe meldet, habe Underberg Schlumberger im Jahr 1973 gekauft und die Firma 1986 an die Wiener Börse gebracht. Sie wird nun von der Schweizer Holdinggesellschaft Sastre SA (Lausanne) übernommen - vorbehaltlich der kartellamtlichen Zustimmung.

Durch diese Neuordnung werden der in vierter und fünfter Generation geführten Unternehmensgruppe erhebliche finanzielle Mittel zugeführt - immerhin 33 Millionen Euro aus dem Schlumberger-Verkauf. Weitere 30 Millionen Euro brachte eine neue Unternehmensanleihe der Semper idem Underberg GmbH. Sie wurde innerhalb weniger Stunden bei institutionellen Investoren in Deutschland, Luxemburg, Österreich und in der Schweiz platziert.

Die Gesamtmittel sollen zur Refinanzierung der alten Unternehmensanleihe verwendet werden, die im April 2016 fällig ist; die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dafür seien 20 Millionen Euro vorgesehen. Außerdem will die Underberg-Gruppe den Ausbau des Spirituosengeschäfts vorantreiben. Im Mittelpunkt der geschäftspolitischen Neuorientierung soll der nachhaltige Ausbau der Topmarken im In- und Ausland stehen, dazu gehören auch die Produkte der Gurktaler AG.

Neben Produktinnovationen und -variationen solle das Gastronomiekonzept ausgebaut und die erfolgreiche Internationalisierung der Eigenmarken weiter vorangetrieben werden. "Nach der erfolgreichen Begebung der alten Anleihe in 2011 und der Aufstockung 2012 freuen wir uns ein weiteres Mal über das starke Interesse institutioneller Investoren an unserem Unternehmen. Die Vollplatzierung der neuen Anleihe innerhalb kürzester Zeit zeigt, dass die getätigten nachhaltigen Wachstumsinvestitionen und unser damit verbundener operativer Erfolg am Kapitalmarkt wahrgenommen werden", so Wilfried Mocken, Generalbevollmächtigter der Underberg-Gruppe.

Die Schaltzentrale der Gruppe ist Semper idem Underberg GmbH mit Sitz in Rheinberg, die eine dreiköpfige Geschäftsführung erhält: Karin Trimmel (47) für die Ressorts Marketing im In- und Ausland sowie Export, Ernst Maximilian Schreder (43) für die Ressorts Nationaler Vertrieb und Betreuung der Distributionsmarken ausländischer Partner sowie Ralf Brinkhoff (46) für die Ressorts Finanzen, Controlling und Verwaltung. Alle drei sind "langjährige Underberg-Mitarbeiter und stehen für Fortschritt und Weltoffenheit", betont das Unternehmen.

(RP)
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