Rheinberg Unter dem roten Pflaster ist alles kaputt

Rheinberg · Die geplante Umgestaltung von Holz- und Fischmarkt im nächsten Jahr gerät wieder in die Diskussion. Anlass dazu gibt das Ergebnis eines von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachtens. Untersucht worden ist der Fahrbahnbelag.

 Holz- und Fischmarkt in der Rheinberger Stadtmitte werden neu gestaltet. Das Thema steht am Mittwoch auf der Tagesordnung des Bau- und Planungsausschusses.

Holz- und Fischmarkt in der Rheinberger Stadtmitte werden neu gestaltet. Das Thema steht am Mittwoch auf der Tagesordnung des Bau- und Planungsausschusses.

Foto: Armin Fischer (Archiv)

Was die Fachleute herausgefunden haben, ist ernüchternd. Kurz zusammengefasst kann man sagen: Das rote Pflaster könnte noch einmal verwendet werden, aber die gesamte Trageschicht ist kaputt. Fachbereichsleiter Robert Braun, im Stadthaus zuständig für Tiefbau und Grünpflege, sagt dazu: "Man kann die Schäden bereits sehen. Und sie werden schnell größer."

Zwischen den roten Pflastersteinen und der Trageschicht gibt es keine Abgrenzung. Die Oberfläche sei verschlammt, der Unterbau - es handelt sich offenbar um Hochofenschlacke - ist hart wie Beton, so dass kein Wasser durchgeht. Die Folge: Regenwasser staut sich in den Fugen auf und verschlechtert den Zustand der oberen Schicht. Die Empfehlung der Gutachter: Am besten alles neu machen.

Die Verwaltung empfiehlt nun, die Fahrbahn nach dem Umbau mit den gleichen Steinen zu pflastern wie Rheinstraße und Orsoyer Straße. Alternativ könnte man die Straße asphaltieren. Was die Fahrbahnbreite angeht, so spricht sich die Stadt für eine einspurige Lösung mit Busbuchten aus, um den Verkehr zu beruhigen. Die Busbuchten sollten insgesamt 9,50 Meter breit sein. Möglich sei auch, die Fahrbahn sechs Meter breit anzulegen, und auf Busbuchten zu verzichten. Die Busse würden dann auf der Fahrbahn halten. Die Stadt spricht sich in ihrer Vorlage für den Bauausschuss dafür aus, Holz- und Fischmarkt probeweise ein Jahr lang für den "motorisierten Individualverkehr" (also für Autos und Zweiräder, aber nicht für Busse des öffentlichen Nahverkehrs) zu sperren. Der Gegenvorschlag lautet: Die Durchfahrt bleibt für alle frei. Robert Braun: "Was die Gestaltung der Fahrbahn angeht, so können die roten Pflastersteine durchaus noch einmal verlegt werden. Das ist technisch möglich. Die Frage ist nur, ob das gut aussieht." Die von den Anliegern zu zahlenden Beiträge würden dadurch geringer ausfallen. Dass die Anlieger in jedem Fall zahlen müssen, hatte Braun bereits beim Info-Abend im Mai im Rheinberger Stadthaus gesagt.

Im Bau- und Planungsausschuss am Mittwoch geht es auch um die Underbergstraße, die die Stadt im Stile von Rheinstraße und Orsoyer Straße neu pflastern, dabei aber die rote Klinkersäumung erhalten möchte. Die Kosten für die Neugestaltung von Holz- und Fischmarkt werden nach den Berechnungen der Stadt zwischen knapp 512.000 und rund 560.000 Euro liegen. Fällt die Wahl auf die von der Verwaltung favorisierten Vorschläge, kommen noch einmal 83.000 Euro Planungskosten hinzu. Im Gegenzug seien circa 112.000 Euro einzuplanen. Diese Summe müssten die Anwohner aufbringen. Der letzte Punkt - dafür muss man kein Prophet sein - dürfte noch für Gesprächsstoff sorgen.

(up)
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