Alpen Veen kürt seine neue Spargelprinzessin

Alpen · Vor allem was den Spargel betrifft, ist Alpen weit über seine Grenzen hinweg bekannt. Die Gemeinde stellt mit 50 Hektar Anbaufläche das größte Anbaugebiet des Niederrheins. Die Krönung: Um das weiße Gold ansprechend zu präsentieren, wird seit 2011 jährlich eine Spargelprinzessin gekürt.

 Gute Laune trotz der Kälte: die Veener Spargelbauern Achim Schippers, Anne Ricken und Roman Merkewitsch (vorn) sowie Martin Giesen-Wache und Ortsvorsteher Michael van Beek (hinten) freuen sich auf die Wahl der Spargelprinzessin.

Gute Laune trotz der Kälte: die Veener Spargelbauern Achim Schippers, Anne Ricken und Roman Merkewitsch (vorn) sowie Martin Giesen-Wache und Ortsvorsteher Michael van Beek (hinten) freuen sich auf die Wahl der Spargelprinzessin.

Foto: Fischer

Am kommenden Samstag ist es auf dem Spargelhof Schippers mal wieder soweit. Über einen Mangel an Bewerberinnen kann sich Organisator Roman Merkewitsch nicht beklagen, im Gegenteil. "Es haben sich neun junge Frauen beworben, sechs von ihnen sind in die Endausscheidung gekommen. Dabei haben wir schon darauf geachtet, dass nicht alle aus Veen sind", sagt der Spargelbauer und schmunzelt. Katja Hetkamp, Sophia Kühnle und Larissa Manka sind Kandidatinnen aus Rheinberg und treten gegen die Lokalmatadorinnen Lea van Bebber und Maren Conrad aus Veen und die Alpenerin Anna Lehnen an.

Ein reiner Schönheitscontest ist die siebte Wahl zur Veener Spargelprinzessin aber keineswegs. Unter anderem müssen die Kandidatinnen sich auf dem Feld beim Spargelstechen beweisen. "Wir haben das gestern geübt. Am Samstag geht es zur Sache. Dafür steht jeder Kandidatin eine Reihe zur Verfügung", so Merkewitsch. Und dann reicht es nicht, den Spargel irgendwie aus der Erde zu bekommen, erläutert Achim Schippers. Er sitzt neben Ortsvorsteher Michael van Beck, dem Ortsbauernvorsitzenden Hannes Paessens, "Spargeldöner-Erfinder" Ali Patlar sowie Martin Giesen-Wache und Anne Ricken in der Jury sitzt: "Die Qualität ist entscheidend. Es dürfen keine Köpfe abgebrochen und keine anderen Triebe verletzt werden. Außerdem sollten die Folie fachgerecht entfernt und die Reihen richtig geschlossen werden." 20 Stangen müssen die angehenden Prinzessinnen auf diese Weise stechen, anschließend schälen und am Ende das Gewicht schätzen. Danach zieht sich die Jury am Samstagnachmittag zur Beratung zurück.

Erst am Abend aber geht die Kür in der Landstube Schippers in die entscheidende Runde. Dann ist Kopfarbeit - Fachwissen also - gefragt. "Die Kandidatinnen sollten Spargelsorten wie Cumulus oder Gynlin voneinander unterscheiden oder etwa den Unterschied zwischen frühen, mittleren und späten Sorten nennen können", erläutert Michael van Beck.

Sollte bis dahin immer noch keine Siegerin feststehen, findet noch ein finales Spargelverkaufsgespräch statt, in dem es darum geht, die Vorzüge der schmackhaften Stangen gewinnbringend hervorzuheben. Nach dem Urteil der Jury dürfen die Gäste mit Veens neuer Spargelprinzessin tanzen.

Die Regentin ist in erster Linie Repräsentantin des Alpener Vorzeigeproduktes, etwa beim örtlichen Blumen- und Spargelfest am Sonntag, 23. April, dann auf dem Voerder Bauernmarkt oder bei den Festen der einheimischen Spargelbauern. Ihre Amtszeit endet übrigens nicht abrupt zum Ende der Saison. Am Johannistag ist nicht alles vorbei, versichert Roman Merkewitsch: "Veener Spargelprinzessin ist man das ganze Jahr."

(erko)
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