Alpen Veener gewinnen Sommerlagerwette

Alpen · Auf dem Schulhof stellten Menschen den Schriftzug "Veen" nach. Das Ganze wurde ins Ferienlager nach Maria Alm übertragen.

 Es hat geklappt! Der Schriftzug "Veen 2014" steht.

Es hat geklappt! Der Schriftzug "Veen 2014" steht.

Foto: olaf ostermann

"Wetten dass ...?" ist nicht nur im Fernsehen ein Hit, sondern seit zwanzig Jahren auch fester Bestandteil des Veener Ferienlagers. Im österreichischen Maria Alm kamen die Betreuer nun auf die Idee, mit einer finalen Show der Abschiedsgala der Mainzelmänner im Herbst zuvor zu kommen. Dafür wurden die spektakulärsten Wetten der letzten zwei Jahrzehnte neu aufgelegt. Unter anderem galt es die Frage zu klären, wie viele Kinder in einen Kleinbus passen oder sich auf eine Holzbohle stellen können, die auf Luftballonen liegt. Der Höhepunkt aber war zweifellos die "Lagerdeutschlandwette", mit der die Veener den Weltrekord für die am weitesten entfernt liegende Außenwette aufgestellt haben dürften. Die Betreuer wetteten nämlich, dass es ihre Vorgänger Chrissy van Beek, Nicola Hentjens und Hannes Gietmann nicht schaffen würden, im über 800 Kilometer entfernt liegenden Veen 100 Menschen auf dem Schulhof zu versammeln, die dann auch noch um 19.30 Uhr das Wort "VEEN" darstellen. Die drei schlugen sofort ein, organisierten Getränke, Absperrbänder und einen Leiterwagen der Feuerwehr für das Beweisfoto aus luftiger Höhe. Auch was die technischen Raffinessen angeht, stehen die Veener ihrem Vorbild aus dem Fernsehen kaum nach: Sie sorgten dafür, dass die Wette via Internet live auf eine Großbildleinwand in Maria Alm übertragen wurde.

Sommerferien und herrliches Badewetter, da könnte man auf die Idee kommen, am Erfolg zu zweifeln. "Ach was, das ganze Dorf war entweder schon mal selbst im Ferienlager oder die Kinder waren dort. Die unterstützen uns alle", zeigte sich Chrissy van Beek siegessicher. Noch mehr Optimismus versprühte Nicola Hentjens: Zwanzig Minuten vor Wettbeginn, es verlief sich gerade einmal ein Dutzend Veener auf dem Schulhof, setzte sie noch einen drauf: In großen Ziffern malte sie mit Kreide die Jahreszahl unter den Ortsnamen. "Die kriegen wir auch noch locker voll", so die Veenerin. Ein gewagtes Spiel, immerhin müssen die drei für den Fall, dass die Wette verlorengeht, eine Feier für die Rückkehrer ausrichten, Eis für alle Kinder inklusive. Aber dann strömten immer mehr Menschen auf den Platz im Schatten der Kirche, die meisten aus gutem Grund. "Unser Enkel Janek ist im Ferienlager, den können wir doch nicht hängenlassen", erklären Katharina und Willi Erbs. Weil pünktlich um halb Acht die Internetübertragung nach Maria Alm zusammenbrach, verzögerte sich die Wette um zehn Minuten. Machte nichts, denn zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass nichts mehr schief gehen würde. "Wollt ihr die Wette gewinnen?", feuerte Hannes Gietmann die Menge noch einmal an. "JAAA" kam es postwendend zurück. Als es dann endlich hieß: "Top, die Wette gilt" - es gab kein Halten mehr. Wenig später stand das Ergebnis fest: "Wir haben die Wette mit 302 Menschen ganz locker gewonnen", rief Chrissy van Beek. "Ferienlager, Ferienlager", skandierten daraufhin die Veener. Über einen großen Monitor verfolgten sie dazu die Jubelgesänge der 82 Ferienkinder in Maria Alm. Weil ihre Betreuer die Wette verloren hatten, gab es auch so Eis für alle. Auf die Veener ist eben Verlass.

(erko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort