Rheinberg Vielseitiger Blick auf das Spektrum der Kunst

Rheinberg · Im Rathaus Orsoy gab es gestern viel zu sehen und zu entdecken - begleitet von Musik und Literatur.

 Die eindrucksvolle Kunstausstellung hatte Edith Beck-Kowolik (links) organisiert. Neben ihr Fotografin Cordula Stein, am Cello Friederike Lisken.

Die eindrucksvolle Kunstausstellung hatte Edith Beck-Kowolik (links) organisiert. Neben ihr Fotografin Cordula Stein, am Cello Friederike Lisken.

Foto: arfi

Rund 100 Malereien in den unterschiedlichsten Techniken, Zeichnungen und Fotoarbeiten boten den Besuchern der Ausstellung "Kunstspektrum Orsoy" mit dem literarischen Prisma IKM Moers am gestern einen abwechslungsreichen Kunstgenuss. "Wichtig ist es, die sehr unterschiedlichen Arbeiten in der richtigen Komposition zu hängen, damit der Raum eine Leichtigkeit bekommt", erklärt Organisatorin Edith Beck-Kowolik.

Den Augenblick mit der Kamera festhalten, einen drohend grauen Himmel über Rhodos in ein Kunstwerk verwandeln, das kann Heidi Bartsch. Weite und Horizonte sind ihre Lieblingsmotive, Wolken gehören dazu. "Sie geben dem Bild die gewisse Dramatik, ein blauer Himmel ohne jede Struktur ist doch langweilig", erzählt die Millingerin. Urlaubsfotos nutzt die in Paris geborene Künstlerin Francoise Maillard als Grundlage für ihre Malerei. Dabei werden Erinnerungen künstlerisch verarbeitet. Obwohl naturverbunden, kann sie es sich nicht vorstellen, mit ihrer Staffel am Wiesenrand zu stehen. Edith Beck-Kowolik kann das nur allzu gut verstehen: "Bei einem Foto hat man bereits die Bildkomposition. Die im Freien selber zu gestalten, ist ein erhöhter Schwierigkeitsgrad."

Das kleinste Bild der Ausstellung ist kaum größer als eine Postkarte und zeigt einen kleinen Skispringer vor dem mächtigen Himmel. Dieses Motiv arbeitet die Malerin Susanne Grimm in viele ihrer Bilder ein, ob es passt oder nicht. Etwa in die sommerliche Landschaft von Rügen mit den vielen goldgelben Kornfeldern und grünen Wiesen. "Ich wollte den kleinen Skispringer einfach in die obere Ecke malen, ich mache sowas öfter, habe schon einen Ort auf den Spann eines Schuhs gemalt und die Einwohner die Schnürsenkel hochklettern lassen" berichtet Susanne Grimm. Völlig gegen den Trend lässt Fotografin Cordula Stein ihre Werke noch auf Zelluloid entstehen.

Auf digitale Nachbearbeitung legt sie keinen Wert. "Ich lasse Fehler wie etwa kleine Reflexionen ganz bewusst drin, meine Bilder leben dadurch", sagt Cordula Stein. Für das gewisse Extra setzt die gelernte Fotografin auf ihre Erfahrung: "Ich stelle ich mir die unterschiedlichsten Gegenstände zunächst als ein Gesamtmotiv zusammen. Meine Handwerkzeuge sind Blenden, Belichtungszeiten und eine gewisse Unschärfe. Auf diese Weise wirken die Bilder fast wie gemalt."

(erko)
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