Alpen Volles Haus beim Blumen- und Spargelfest

Alpen · Geschätzte 3000 bis 4000 Besucher kamen gestern in den Alpener Dorfkern. Die Geschäftsleute waren mit der Resonanz richtig zufrieden, sehen die Zukunft des Werberings allerdings derzeit nicht optimistisch.

 Richtig gut besucht war das Blumen- und Spargelfest in Alpen. Die Menschen drängten sich durchs bunte Geschehen im Ortskern.

Richtig gut besucht war das Blumen- und Spargelfest in Alpen. Die Menschen drängten sich durchs bunte Geschehen im Ortskern.

Foto: Christoph Reichwein

Das Wetter könnte besser sein. Das meinte nicht nur Bürgermeister Thomas Ahls. Das Quecksilber kletterte gestern zwar noch auf zehn Grad. Doch war die gefühlte Temperatur beim fünften Blumen- und Spargelfest niedriger, weil der Wind kräftig blies. Deshalb hatte auch die neue Spargelprinzessin Lea van Bebber gefütterte Stiefel und eine dicke Strickweste angezogen. Dafür aber blieb es trocken, anders als bei der Ausgabe 2016. Und es kamen 3000 bis 4000 Besucher, wie Wirtschaftsförderin Petra Romba schätzte, die das Fest federführend organisiert hatte, wobei sie sich eng mit dem Werberingvorsitzenden Werner Paduch abstimmte.

 Spargel mit Schinken, Kartoffeln und Butter. Und zum Nachtisch - aromatische Erdbeeren. Auch die gab's beim Fest in Alpen.

Spargel mit Schinken, Kartoffeln und Butter. Und zum Nachtisch - aromatische Erdbeeren. Auch die gab's beim Fest in Alpen.

Foto: Christoph Reichwein

Mit Erfolg! "Es gibt Märkte mit vielen Besuchern, die nur gucken wollen", analysierte Bernhard Kowalczyk. "Hier in Alpen kommen die Besucher nicht nur, um zu gucken, sondern auch um zu kaufen." Der Berufsimker aus St. Tönis ließ die potenziellen Käufer schon einmal an seinem Honig riechen, der zum Beispiel das Aroma von Himbeerblüte oder Löwenzahn hat. Schließlich wollen viele Besucher des Blumen- und Spargelfestes die Naturprodukte nicht nur sehen, sondern auch riechen und schmecken, bevor sie sie erwerben. Und sich kundig machen - zum Beispiel bei dem Imker, der aus Honig auch Pralinen herstellt und über das Bienensterben im Winter. Da hätten er und die Imker, mit denen er kooperiere, 600 von 2400 Bienenvölkern verloren, weil die fleißigen Insekten sich durch den warmen Oktober falsch auf den Winter eingestellt hätten, berichtete er.

An vielen Ständen konnten die Besucher die kulinarischen Köstlichkeiten nicht nur probieren, sondern damit auch ihren Hunger stillen. Wie der Festname schon verrät, bestanden mehrere dieser Köstlichkeiten ganz oder teilweise aus dem weißen Gold. Zum Beispiel bot die Metzgerei Olyschläger Spargelwurst vom Grill an, der Imbiss Imre einen Spargeldöner und der Spargelhof Schippers Spargel mit Sauce Hollandaise sowie verschiedenen Beilagen wie traditionell Kartoffeln und Schinken. Ferner konnten die Besucher an mehreren der 55 Stände Setzlinge kaufen, um in ihren Gärten selber Tomaten, Gurken und Kräuter heranzuziehen.

Die vielen Besucher lockten Vereine an, die sich am Sonntag in der Burgstraße, der Lindenallee und der Rathausstraße präsentierten. "Wir sind immer dabei", berichtete Sabine Holert-Drewicke, Schatzmeisterin der Flüchtlingshilfe Alpen. Ihr Verein bot internationale Spezialitäten an - zum Beispiel Samosas. Das sind Teigtaschen, die mit Gemüse gefüllt und mit Curry geschärft sind. Dazu machte sie auf ihre nächsten Veranstaltungen aufmerksam, zum Beispiel ein Treffen, bei dem Unternehmer und Flüchtlinge in Kontakt kommen sollen, um den Weg für ein Praktikum oder eine Ausbildung zu ebnen. Beim Blumen- und Spargelfest waren die Geschäfte geöffnet. "Der Umsatz bei einem verkaufsoffenen Sonntag ist immer gut", berichtete Werner Paduch. Auch wenn der Vorsitzende des Alpener Werberings mit der Resonanz zufrieden war, blickte er auf die dunklen Wolken, die über dem Einzelhandel in Alpen aufgezogen sind. "Wie bemerken Amazon und Zalando", sagte der Inhaber des Fachgeschäftes "der schuh", das er zum Jahreswechsel 2017/2018 aufgibt. "Die Umsätze sind rückläufig." Auch sieht er die Zukunft des Werberinges in Gefahr, der am Dienstag in der Burgschänke einen neuen Vorstand wählen will. "Für den neuen Vorstand ist noch kein Kassierer gefunden", sagte er. "Ohne geht es aber nicht weiter."

(RP)
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