Nun erschließt es sich nicht direkt, was ausgerechnet Bierkästen mit der großen Liebe zu tun haben. Aufschluss gibt die amüsante "So-hat's-bei-uns-gefunkt"-Geschichte von Willi und Käthi. "Mein Mann hatte mit seinem Skatclub einen Ausflug nach Brüggen geplant", erzählt Käthi Erps. Jeder der Skatbrüder sollte entweder ein Mädchen oder aber zwei Kästen Bier mitbringen. Für was sich Willi entschieden hat, ist bekannt: Er hat kurzerhand Käthi gefragt, ob sie ihn begleiten wolle. Und sie hat "Ja" gesagt. Zum Ausflug am 1. Mai 1964 und zu Willi am 3. Mai 1968. So ungewöhnlich wie ihr Kennenlernen war auch der Hochzeitstag: "Ich bin um fünf Uhr aufgestanden und habe auf dem Hof meiner Eltern erst noch die Kühe gemolken", erinnert sich Käthi Erps. Geregnet habe es an diesem Morgen.

Doch als um neun Uhr die Hochzeitskutsche vorfuhr, hatte die Sonne alle dunklen Wolken verdrängt. So wie in der Ehe. "Auch wenn nicht immer alles eitel Sonnenschein war, so haben wir uns immer in allem ergänzt und vertraut", bestätigen die Erps, die sich über zwei Kinder und drei Enkelkinder freuen. "Wir können uns glücklich schätzen", ist sich das Jubelpaar einig.

Willi Erps war 24 Jahre lang bei Underberg tätig, bevor er bis zum Ruhestand weitere 20 Jahre bei Martonair arbeitete. Käthi half unterdessen auf dem elterlichen Hof und kümmerte sich um Kinder und Haushalt. Und einmal in der Woche ging's auf den Wochenmarkt. "Das mache ich noch heute", sagt Käthi Erps, die passionierte Sportschützin ist und 20 Jahre lang Teamsprecherin der Seniorengruppe "Immer jung 65plus" war. Das liebste Hobby von Ehemann Willi: seine beiden Oldtimer-Traktoren. Gemeinsam wird außerdem gekegelt.

Die Goldene Hochzeit haben Käthi und Willi Erps übrigens in der St.-Vincenz-Kirche Bönninghardt gefeiert - so wie auch schon die Grüne und die Silberhochzeit. Und auch diesmal sind sie mit einer Kutsche vorgefahren. "Vor 50 Jahren war das eine Überraschung meines Mannes, jetzt haben unsere Nachbarn die Kutsche organisiert", freut sich Käthi Erps.