Rheinberg Warme Kleidung für die Kinder der Asylbewerber

Rheinberg · In sechs Rheinberger Kindertagesstätten haben Eltern für Flüchtlinge gesammelt und mehr als 50 Kartons voll mit Textilien und Spielsachen zusammenbekommen. Die Zahl der Flüchtlinge in Rheinberg steigt.

 Friedhelm Kung (links) gab den Anstoß zu der Sammlung. Viele Eltern lieferten das Gesammelte jetzt am Melkweg ab.

Friedhelm Kung (links) gab den Anstoß zu der Sammlung. Viele Eltern lieferten das Gesammelte jetzt am Melkweg ab.

Foto: Armin Fischer

Die Zahl der Asylbewerber steigt weiter, auch in Rheinberg. "Allein in der vergangenen Woche haben wir wieder elf neue aufgenommen", sagt Sozialarbeiter Bernhard Kubik von der Stadt Rheinberg, der die Asylbewerber betreut. Insgesamt sind es nun 140 Menschen, die hier ein neues Leben beginnen möchten. "Davon sind allein 47 Kinder - vom Säugling bis zum 15-Jährigen", sagt er. Und vor allem diese Kinder und Jugendlichen können nahezu alles gebrauchen. "Vor allem Winterkleidung", so Bernhard Kubik.

Rheinberg: Warme Kleidung für die Kinder der Asylbewerber
Foto: Fischer, Armin (arfi)

Dass dies so ist, kam auch beim Jugendamtselternbeirat an. Dabei handel es sich um die 2011 gegründete Dachorganisation der Elternvertretungen aller 16 Kindertagesstätten im Rheinberger Stadtgebiet. Sechs Einrichtungen haben nun fleißig gesammelt. Das Ergebnis lieferten sie nun in der Asylunterkunft am Melkweg ab: fast 50 Kartons voll mit Jacken, Hosen, Schuhen und Pullovern, aber auch mit Spielsachen, Babyflaschen, Kinderstühlen, Kinderwagen, funktionstüchtigen Staubsaugern und anderen Dingen, die im Haushalt nun mal gebraucht werden. "In der RP stand ein Artikel über die Situation in der Asylbewerberunterkunft", sagt Friedhelm Kung von der Elternvertretung der Kindertagesstätte St. Nikolaus in Orsoy und Mitglied im Landeselternbeirat. "Auf dem Foto waren auch Kinder zu sehen. Das hat uns auf die Idee gebracht, nach dem Bedarf zu fragen." Ein Anruf genügte. Es stellte sich heraus, dass eine Sammlung helfen könnte. "Es wird alles gebraucht", bekräftigte Bernhard Kubik noch einmal.

In sechs der Einrichtungen wurde nicht lange diskutiert. Viele Eltern machten Nägel mit Köpfen, durchforsteten ihre Keller und Dachböden und waren überrascht, was sich da alles fand. "Ich habe unseren Keller nur einmal grob durchgeschaut und habe zahlreiche Sachen gefunden, mit denen man helfen kann", sagte etwa Inge Ahrweiler. Die Rheinbergerin war eine der Mütter, die jetzt mit voll bepackten Autos zum Melkweg kamen.

An der Sammlung beteiligten sich der Evangelische Kindergarten Budberg, die Borther "Flohkiste" des Deutschen Roten Kreuzes, der Katholische Kindergarten St. Evermarus Borth, der Städtische Kindergarten Vierbaum und die Kindertagesstätte St. Nikolaus Orsoy. Teilweise wurde eine, teilweise zwei Wochen lang gesammelt. Die Spenden wurden zunächst eingelagert, bevor sie dann auf die Familien so verteilt werden, dass auch die etwas davonhaben, die es am dringendsten nötig haben.

Das sind nicht nur die Familien, die in der Unterkunft am Melkweg leben, wie Bernhard Kubik, der sich sehr über die Unterstützung freute, sagte: "Wir haben inzwischen auch zwölf Wohnungen dezentral im Stadtgebiet belegt." Unter anderem sei jetzt auch das städtische Wohnhaus an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße von Asylbewerbern bezogen, erläuterte er.

(RP)
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