Rheinberg Weg für das Millinger Bürgerhaus ist frei

Rheinberg · Solvay stellt dem Trägerverein ein Grundstück an der Alpener Straße in Erbpacht zur Verfügung. Die Planung läuft.

 Blick vom Fritz-Spandick-Platz auf das Millinger Feuerwehrgerätehaus. Hier will der Millinger Trägerverein bald ein funktionales, schlichtes Bürgerhaus gebaut werden.

Blick vom Fritz-Spandick-Platz auf das Millinger Feuerwehrgerätehaus. Hier will der Millinger Trägerverein bald ein funktionales, schlichtes Bürgerhaus gebaut werden.

Foto: Armin Fischer

Als das Restaurant "Bienenhaus" an der Alpener Straße in Millingen vor vier Jahren geschlossen wurde, war das nicht nur für die Betreiber schlimm. Auch viele Millinger Vereine fragten sich, wo sie fortan ihre Versammlungen abhalten und ihre Feste feiern sollten. Schnell war die Idee geboren, einen Trägerverein zu gründen - unter anderem zum Zweck, ein Bürgerhaus auf die Beine zu bekommen.

Inzwischen sind die Pläne recht weit gediehen. Wolfgang Gödeke, 1. Vorsitzender des vor zweieinhalb Jahren gegründeten "Trägervereins Millingen e.V.": "Das vorrangige Ziel unseres Vereins ist, den Ortsteil Milligen mit Leben zu erfüllen und das Miteinander der elf Millinger Vereine zu intensivieren. Als Konsequenz daraus ergibt sich zwangsläufig, ein Bürgerhaus zu bauen." Durch die Vereinsgründung habe sich die Dachorganisation Millinger Vereine (eine Interessengemeinschaft, kein eingetragener Verein) erübrigt.

Der ursprüngliche Plan, ein solches Bürgerhaus am Millinger Sportplatz zu bauen (das war der Wunsch des SV Millingen), habe sich als "zu teuer" zerschlagen, sagte Wolfgang Gödeke. Aber ein anderer Standort ist gefunden, wie der Vorsitzende berichtete: "Solvay überlässt uns in Erbpacht ein Grundstück an der Feuerwehr - den Fritz-Spandick-Platz."

Für Gödeke ein guter Griff. Nun müsse eine Flächennutzungsplanänderung vorgenommen werden. "Das kann zwölf bis 18 Monate dauern, innerhalb der nächsten drei Jahre soll das Bürgerhaus stehen", sagt er. Gödeke warnt vor einem Vergleich mit dem Bürgerzentrum in Alpsray: "Das ist eine andere Größenordnung. Wir planen eine einfache Fertighalle, die sich räumlich unterteilen lässt. Ein Ort für Veranstaltungen wie Karneval, für Weihnachtsfeiern oder Vereinsversammlungen. Auf jeden Fall ohne Gastronomie."

Die Kosten sollen bei rund 300 000 Euro gedeckelt werden, wobei momentan erst ein konkretes Finanzierungskonzept erarbeitet wird. In welchem Maße sich die Stadt Rheinberg an den Kosten beteiligt, ob die Sparkasse ins Boot geholt werden kann und wie die beteiligten Vereine ihre Geldschatullen öffnen müssen - das steht alles noch nicht fest.

Die nächste Sitzung des Trägervereins soll im Juni stattfinden. Bis dahin sei man schon ein Stück weiter, so Wolfgang Gödeke, der möglichst alle Millinger für das Projekt "Bürgerhaus" gewinnen möchte. Dabei hat er auch die kritischen Anwohner der Alpener Straße im Blick , die in den vergangenen Jahren für eine Verkehrsberuhigung auf der Kreisstraße gekämpft und eine Tempo-30-Zone durchgesetzt haben. Wolfgang Gödeke: "Ich bin froh, dass ich mich mit dem Vorschlag, den Anwohnern einen Beisitzerposten im Vorstand des Trägervereins anzubieten, durchgesetzt habe." So seien sie den elf Millinger Vereinen gleichgestellt, auch wenn sie keinen Vereinsstatus hätten. Der Vorsitzende: "Wir setzen auf Kooperation."

(RP)
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