Alpen Weltgebetstag: Eine Kubanerin erzählt

Alpen · Kuba, Land im Umbruch, stand diesmal beim Weltgebetstag der Frauen im Mittelpunkt. Im Veener Pfarrheim bot die Anieska Nieskens, die auf der Bönninghardt lebt, Informationen aus erster Hand und Kostproben aus der Karibik.

 Die gebürtige Kubanerin Anieska Nieskens, die auf der Bönninghardt wohnt, hatte viele Geschichten zum Weltgebetstag mit ins Veener Pfarrheim gebracht - und jede Menge Früchte, wie es sie in der Karibik gibt.

Die gebürtige Kubanerin Anieska Nieskens, die auf der Bönninghardt wohnt, hatte viele Geschichten zum Weltgebetstag mit ins Veener Pfarrheim gebracht - und jede Menge Früchte, wie es sie in der Karibik gibt.

Foto: Armin Fischer

Beim Weltgebetstag der Frauen, richtete sich der Blick auch im Dekanat Xanten und den evangelischen Kirchengemeinden in Rheinberg, Xanten, Alpen und Sonsbeck diesmal auf Kuba, den größten Inselstaat der Karibik. Mächtig ins Zeug gelegt hatte sich zum Beispiel die katholische Frauengemeinschaft (kfd) in Veen. Sie sorgte bei den gut 50 Teilnehmerinnen für einen ökumenisch-informativen wie genussvollen Abend.

"Kuba ist für uns weit weg", sagt dazu Sabine Keisers vom kfd-Team. Aber Workshops des Dekanats hätten für den nötigen Input und die Ideen geliefert, wie sich nicht nur das Natur-und Urlaubsparadies in die Herzen und Köpfe transportieren lässt. Zwar berichten die aktuellen Nachrichten über die Annäherung der Erzfeinde Kuba und USA. Aber wie die Menschen dort ticken, wie sie unter kommunistischer Diktatur leben und arbeiten, davon ist wenig bekannt. Vor allem: Wie erleben kubanische Frauen ihr Land? Haben sie beim politischen und gesellschaftlichen Umbruch Sorgen?

Mit dem Weltgebetstag geben Christinnen aus Kuba Antworten, die den Weg auch ins Veener Pfarrheim geschafft haben. Als glückliche Fügung und als ein Beispiel für kurze Wege bezeichnet das kfd-Team die Vorbereitungsphase. Denn mit Anieska Nieskens ist eine waschechte Kubanerin im Boot. Für die 38-Jährige, die in Bönninghardt wohnt und seit knapp zwei Jahrzehnten am Niederrhein lebt, war das eine der leichtesten Übungen: "Es geht um meine Heimat. Ein schöner Gedanke", sagt sie und zeigt kuba-typische Gegenstände, wie die Havanna-Zigarre, das Domino-Spiel, das von der älteren Generation gespielt wird.

Kuba ist das Land der Gegensätze und der Musik, wie es schon der Buena Vista Social Club gezeigt hat, aber auch der Inselstaat mit einer Flotte von alten, rostfreien Autos. "Kuba ist ein Land mit fröhlichen Menschen", sagt Anieska Nieskens, die zum Gelingen des Abends verschiedene Fotos beigesteuert hat und von ihrer Heimat in diesem Frauenkreis schwärmt.

Auch einen Teil des halbstündigen Gottesdienstes, der über ein Begleitheft angeboten wird, gestaltete sie mit: Sie las eine Geschichte vor. Anieska Nieskens: "Schon bei der Vorbereitung sind mir ganz viele Erinnerungen gekommen." Den musikalischen Part hatte Gabriele Scheepers-Wittig übernommen. "Die kubanischen Lieder haben richtig viel Schwung und geben Lebensfreude", sagt sie.

Direkt zu Beginn des Abends sorgte ein Willkommens-Café für eine gute Einstimmung. Vorab ein erfrischender Mojito mit Minze und Limette und im Anschluss an den Gottesdienst landestypische Leckereien aus der kubanischen Küche - von herzhaft über süß bis fruchtig. "So lernen wir Land und Leute kennen", freut sich Team-Sprecherin Michaela van Bebber. "Ein solcher Abend ist eine Bereicherung und sorgt für eine Rückbesinnung." Sozusagen über den Tellerrand bis nach Kuba geschaut, "gibt uns der Abend sehr viele Möglichkeiten des Austausches mit Jung und Alt", ergänzt Renate Fürtjes.

Kuba ist eben anders und hat mehr zu bieten als subtropisches Klima, lange Strände, Tabak- und Zuckerrohrplantagen, eine 500-jährige koloniale Vergangenheit und Zuwanderungsgeschichte. "Kuba", so die Frauen, "hat sich auf den Weg gemacht."

(sabi)
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