Alpen Werbering zufrieden mit Herbstspektakel

Alpen · Das Alpener "Herbstspektakel" mit Verkaufsoffenem Sonntag lockte Tausende Besucher in die Ortsmitte.

 Auf dem Adenauerplatz gab es auf dem Lemken-Truck eine Modenschau mit großen und kleinen Models.

Auf dem Adenauerplatz gab es auf dem Lemken-Truck eine Modenschau mit großen und kleinen Models.

Foto: Armin Fischer

"Super, super, super" - In Pep-Art - also wie es der erfolgsverwöhnte Ex-Bayern-Trainer Guardiola seine Spieler zu loben pflegte - brachte Werner Paduch, Vorsitzender des Werberings, seine Begeisterung über die 31. Auflage des Herbstspektakels zu Ausdruck. Seine Freude wurde auch durch das vom Leck in der Gasleitung auf der Burgstraße verursachte abrupte Ende des Verkaufsoffenen Sonntags nicht getrübt. Bei schönstem Herbstwetter hatte es Tausende Besucher in den Ort gezogen. Vom Adenauerplatz bis zur Motte hatte der Werbering für ein lückenloses Angebot gesorgt. Kehrseite: "Fliegende Händler" schmälerten mit Handyzubehör und Billigtextilien den dörflichen Charme.

 In den Straßen von Alpen wehte ein Hauch von Mittelalter. Am Ortsrand war wieder ein mittelalterliches Ritterlager aufgeschlagen.

In den Straßen von Alpen wehte ein Hauch von Mittelalter. Am Ortsrand war wieder ein mittelalterliches Ritterlager aufgeschlagen.

Foto: Ostermann Olaf

Am Rande des Trubels nutzte Sebastian Schwartz die Gelegenheit, seine neue Physiotherapiepraxis in der Amaliengalerie vorzustellen. Die hellen, modern eingerichteten Räume tragen die Namen der Alpener Ortsteile, auch wenn Schwartz etwas schummeln musste: "Ich habe fünf Behandlungsräume, aber Alpen nur vier Ortsteile. So gibt es auch den Raum Drüpt." Für Schwartz ist der Neubau in der Ortsmitte ein Glücksfall: "Unsere Patienten werden älter, können nicht mehr so leicht in die Praxis nach Veen kommen, daher ist der neue Standort ideal."

Das Herbstspektakel nutzten die Geschäftsleute, um mit besonderen Angeboten neue Kunden zu gewinnen. Das braucht die Evangelische Kirche nicht, dennoch bildete sich immer wieder eine Schlange vor der Kirchentür. Der Duft war einfach zu verlockend. "Bei uns gibt es ,Waffeln to go' mit süßem Puderzucker", sagt Gerhard Möllenbeck.

Mit dem schmackhaften Reiseproviant zog es viele Besucher zum Ritterlager gegenüber der Motte. Dort tobte eine mittelalterliche Schlacht. Was gefährlich aussieht, ist nur eine Übung, erklärt Robin Schlawatzky von der Freien Ritterschaft Niederrhein: "Mit der Freien Rheinischen Rotte trainieren wir einen mittelalterlichen Schlachtplan." Ernst Bosch, der das Lager organisiert hatte, war zufrieden: "Wir konnten uns noch mal steigern auf mittlerweile zwölf Lagergruppen - von Schotten bis zu Wikingern."

Einen Rekord, mit dem im Vorfeld niemand gerechnet hatte, gab es bei der Oldtimer-Traktorenschau auf dem Netto-Parkplatz. Rund 40 alte Schlepper hatte sich der neue Organisator Kurt Verhülsdonk zum Ziel gesetzt, aber dann tuckerten 65 Porsche, Lanz Bulldog und Hanomag nach Alpen und wurden sofort umlagert. "Ich habe wohl die richtigen Leute angesprochen, der Rest war Mundpropaganda", so Verhülsdonk. Stammgast bei Alpener Straßenfesten ist die Sekundarschule. Schulleiter Tilman Latzel: "Wir möchten uns dem sperrigen Namen Sekundarschule zum Trotz als Gesamtschule präsentieren, die wir ja sind. Die Lehrer waren sofort dabei, obwohl Herbstferien sind. Dieses Engagement kommt gut an."

Höhepunkt war die Premiere des Show-Trucks der Firma Lemken auf dem Adenauerplatz. Dort heizte die Band "Unlimeted Sounds" den Gästen ein, ehe Kabarettistin Käthe Köstlich herrlich locker eine Strickmodenschau der Firma Luchtenberg & van der Vorle moderierte. "Die Trends für Herbst und Winter sind Strickmäntel und Capes in Pastell- oder Rottönen", sagte Elisabeth Luchtenberg. "Diese tolle Bühne steht uns auch nächstes Jahr wieder zur Verfügung", sagte Paduch. Lemken habe sogar angeboten, den Laufsteg Models noch zu optimieren. "Das wäre super", sagt Paduch.

(erko)
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