Rheinberg Wie mobil waren die Rheinberger?

Rheinberg · "Mobilität im Wandel": Stadtarchiv beteiligt sich am 6. März am Tag der Archive.

 Anja Rupprecht liest zur Verkehrssituation im Ersten Weltkrieg.

Anja Rupprecht liest zur Verkehrssituation im Ersten Weltkrieg.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Dass das Fahrrad Anfang des 20. Jahrhunderts auch in Rheinberg für viele Bürger das Verkehrsmittel der Wahl war, zeigen noch heute viele Schwarz-Weiß-Fotos. Ein Rad gab es in vielen Haushalten. Es brachte die Bürger zuverlässig von A nach B. "An ein Auto war damals für die meisten noch gar kein Denken", erläutert Sabine Sweetsir, Leiterin des Rheinberger Stadtarchivs.

 Monika Hildner bietet einen Sammler- und Bücherflohmarkt.

Monika Hildner bietet einen Sammler- und Bücherflohmarkt.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Das beteiligt sich auch in diesem Jahr an dem bundesweiten "Tag der Archive", der am Sonntag, 6. März, unter dem Titel "Mobilität im Wandel" steht. Von 12 bis 17 Uhr öffnet das Rheinberger Archiv in der Alten Kellnerei am Innenwall 104 seine Türen und bietet damit Interessierten außerhalb der normalen Öffnungszeit die Möglichkeit, sich zu informieren. Präsentiert werden Archivalien und Texte zum Thema "Mobilität im Wandel. Wie mobil waren die Rheinberger?"

 Sabine Sweetsir leitet das Rheinberger Stadtarchiv.

Sabine Sweetsir leitet das Rheinberger Stadtarchiv.

Foto: arfi (1), Ost (2)

Das Thema "Mobilität im Wandel" ist spannend und vielschichtig. Gerade im 19. und 20. Jahrhundert vollzog sich der Wandel in der Mobilität rasant. Von der Postkutsche zur Straßenbahn sozusagen. "Auf alten Rheinberger Fotos und Postkarten sind diese Verkehrsmittel zu sehen", berichtet die Stadtarchivarin und erinnert daran, dass am Ort tatsächlich mal eine Straßenbahn gefahren ist. Im Zug der Recherche stieß Sabine Sweetsir auf ein weiteres Highlight, das fotografisch allerdings nicht belegt ist: Es habe einen Rheinberger gegeben, der versucht hat, einen bemannten Ballon in die Luft zu bringen.

Technische Veränderungen der Verkehrsmittel hatten großen Einfluss auf politische, soziale und auch wirtschaftliche Dimensionen. Das machte sich insbesondere für Orsoy bemerkbar. Die Lage am Rhein als Hauptverkehrsfluss war hier wichtiger Wirtschaftsmotor. Zudem nahm die veränderte Mobilität auch Einfluss auf das Leben und das Lebensgefühl der jeweiligen Generationen.

Mit ihrer Lesung "Radfahren verboten! Das Leben in Rheinberg vor 100 Jahren" beleuchtet Autorin Anja Rupprecht um 14.30 Uhr die Verkehrssituation im Ersten Weltkrieg. "Vor dem Krieg hat es in Rheinberg sogar einen Radfahrverein gegeben", sagt Sabine Sweetsir.

Monika Hildner rundet den "Tag der Archive" mit ihrem Angebot eines Sammler- und Bücherflohmarkts ab. Für Fragen steht das Stadtarchiv unter Telefon 02843 16349 zur Verfügung.

(RP)
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