Rheinberg Winterpflege für die Kopfweiden

Rheinberg · Viele Helfer packten auf der Nabu-Streuobstwiese in Orsoy bei der Landschaftspflege mit an.

 Viele fleißige Helfer packten jetzt bei der Pflege der Streuobstflächen in Orsoy mit an,

Viele fleißige Helfer packten jetzt bei der Pflege der Streuobstflächen in Orsoy mit an,

Foto: Armin Fischer

Biotoppflege stand am Wochenende auf der Orsoyer Nabu-Fläche an der Benstege an. Die Ortsgruppe Rheinberg-Orsoy hatte eingeladen und begann bei Eiseskälte schon am Vormittag mit der Arbeit. Die Weißdornhecke am Wall wurde gestützt, die Weiden fachmännisch geschnitten.

Aktive Landschaftspflege und Artenschutz werden in Orsoy groß geschrieben. Wegen der Brut- und Setzzeit dürfen jetzt noch bis zum 1. März Hecken- und Baumschnitte durchgeführt werden. Das Wahrzeichen des Kreises Wesels bekam den sogenannten Kopfschnitt. "Notwendig ist die Pflege unserer Kopfweiden, weil sie sonst unter der Last ihrer langen Zweige auseinanderbrechen. Vor allem hat bei unbeschnittenen Weiden der Wind leichtes Spiel", sagt Ortsgruppenvorsitzende Sylvia Oelinger.

Über helfende Hände in Orsoy konnte sich die Nabu-Gruppe auf ihrer Streuobstwiese an der Bendstege nicht beklagen. Schon von weitem war das Geräusch der Kettensägen zu hören. Mit Astscheren waren andere Helfer zugange. Neben den Nabu-Mitgliedern aus der Nähe kam Hilfe aus dem Umland. Der Nachwuchs des Nabu, organisiert als Naju, rückte aus Wesel und Hamminkeln an, um beim Einsatz mitzumachen. Uwe Heinrich, der die Weseler Naturschutzjugend begleitet und derzeit die Jugendgruppen aufbaut, war mit dem Freischneider an der rund 300 Meter langen Weißdornhecke tätig - "damit sie nicht in den Weg reinwächst", sagt er. Der Verjüngungsschnitt diene außerdem dazu, dass die Hecke dicht ausschlage, um im Frühjahr Vögeln entsprechenden Schutz- und Nistmöglichkeiten zu bieten. Im Moment geben die Beeren den Vögeln noch Nahrung.

Schon nach einiger Zeit stapelten sich auf der Fläche Astabschnitte der Weiden wie auch anderes Gehölz. Sylvia Oelinger: "Wir werden die Arbeiten nicht alle schaffen, sondern am nächsten Samstag weitermachen. Dann wollen wir nach den Obstbäumen sehen."

Die Fläche wird in regelmäßigen Abschnitten gepflegt. Imposant sind die Mengen an Mistelzweigen, die sich in luftiger Höhe angesiedelt haben. Mittlerweile ist die Streuobstweise seit zwei Jahrzehnten in Nabu-Besitz und macht die Ortsgruppe stolz. 1997 hatte die Nabu-Kreisgruppe die 28 Hektar große Fläche vor der alten Zigarrenfabrik gekauft, die nicht nur gepflegt, sondern auch bei diversen Aktionen genutzt wird. Für Schulklassen und Kindergärten bietet die Fläche Wissenswertes über Flora und Fauna.

Zu den aktuellen Plänen der Ortsgruppe gehört unter anderem der Bau von sogenannten Wiesensofas. Das Freiluftklassenzimmer können Kinder und Jugendliche nutzen, um die Natur zu beobachten. Wer Stecklinge braucht, die Bentjeshecken auffüllen will oder aber für den Kamin noch Holz braucht, kann sich bei Sylvia Oelinger telefonisch unter 02844 2725 melden. "Gegen eine Spende geben wir das Material gerne ab", erklärt Oelinger.

Die Arbeit unter freiem Himmel machte hungrig, und so schmeckten heiße Würstchen und wärmender Tee den Aktiven gegen Mittag besonders gut.

Über die weiteren örtlichen Aktionen informiert der Naturschutzbund im Internet unter www.nabu-wesel.de.

(sabi)
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