Interview mit Alexander Klaws "Wir wollen das Publikum mitreißen"

Xanten · Der Ex-Castingstar und heutige Musical-Sänger Alexander Klaws ("Tarzan") tritt am 26. Januar bei der "Hollywood Night" in Rheinberg auf. Im Interview spricht er über Weihnachten und das Dasein als 30-Jähriger.

Rheinberg Er begann seine Karriere als Sieger der ersten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar". Das war vor zehn Jahren. Inzwischen ist Alexander Klaws zum erfolgreichen Musical- und Pop-Star gereift. Am 26. Januar ist er einer der Stars, die in der Stadthalle Rheinberg eine "Hollywood Night" präsentieren. Die Rheinische Post hat sich mit dem Sänger, Schauspieler und Moderator unterhalten.

Viele Castingshow-Gewinner sind nach wenigen Monaten wieder in der Versenkung verschwunden. Sie sind nach wie vor präsent. Was haben Sie anders gemacht?

Alexander Klaws Es sind manchmal Details, die darüber entscheiden, ob man in diesem Haifischbecken Showgeschäft überlebt oder nicht. Auf jeden Fall muss man hart an sich arbeiten, braucht Disziplin und Fleiß. Ich habe von Anfang an versucht, mich weiter zu entwickeln, habe zum Beispiel nach meinem Sieg bei DSDS eine Gesangs- und Schauspielausbildung absolviert. Aber natürlich muss man auch das Glück haben, die richtigen Leute zum richtigen Zeitpunkt zu treffen.

Sie sind im September 30 Jahre alt geworden. Ist das ein Problem für Sie?

Klaws Nein! Ich freue mich, dass ich in diesem Alter schon mein zehnjähriges Bühnenjubiläum feiern konnte. Außerdem kann ich mit zunehmendem Alter auch mal Rollen spielen, für die ich bisher zu jung war.

Sie haben mehrere Soloalben veröffentlicht, gehen mit Ihrem eigenen Programm auf Tournee, sind aber auch ins Musical-Fach gegangen.

Klaws Richtig. Die Musicalbranche ist eine ganz eigene und nochmals andere Welt als die Popbranche. Da hat man keinen Vorteil, nur weil man schon vorher bekannt war. Im Musical-Bereich muss man die Kollegen und das Publikum überzeugen. Ich habe den Alfred in "Tanz der Vampire" gespielt und war drei Jahre lang Tarzan in Hamburg. Ich habe die Musicalwelt immer bewundert, und wenn man eines Tages wie bei Tarzan von Phil Collins persönlich für die Hauptrolle auserwählt wird, weiß man wo man steht. Trotzdem darf man nie die Bodenhaftung verlieren und muss weiter an sich arbeiten. Speziell Tarzan war für mich eine sehr besondere und wichtige Erfahrung, die mich künstlerisch weitergebracht aber natürlich auch sehr gefordert hat.

Im nächsten Jahr spielen Sie den Joseph. Da können Sie sich Tipps von Andreas Bieber holen, der in Rheinberg auch dabei sein wird. Er hat ja den Joseph bereits gegeben.

Klaws Ja, tatsächlich. Auf die Rolle im Musical "Joseph" freue ich mich sehr. Auch wegen der Bühne in Tecklenburg. Ich stamme ja aus dem Münsterland. In Tecklenburg habe ich auch in "Der Schuh des Manitu" mitgespielt.

Können Sie sich vorstellen, irgendwann etwas anderes zu machen als Musik, Musical oder Schauspielerei?

Klaws Nein, im Moment nicht. Dafür ist der Hunger noch zu groß. Ganz im Gegenteil: Ich könnte mir sogar vorstellen, irgendwann ins Ausland zu gehen, um mich künstlerisch weiterzuentwickeln. Vielleicht nach New York.

Sprechen wir noch einmal über die "Hollywood Night" am 26. Januar in der Stadthalle. Das sei keine Gala, sagt die Sparkasse als Veranstalter.

Klaws Es ist ein Konzert und eben keine typische Gala. Das Publikum sitzt zwar, aber wir werden versuchen, es nicht nur mit rockigen Songs sondern auch mit großen Balladen von den Stühlen zu reißen. Ich zum Beispiel singe unter anderem die Rocky Hymne "Eye of the Tiger". Wir versuchen den Spagat zwischen einem Rock-Pop-Konzert und einem Musical-Abend hinzukriegen, das Besondere für mich ist, dass ich nicht solo, sondern zusammen mit geschätzten Kollegen auf der Bühne stehe. Das ist toll, denn wir verstehen uns auch hinter der Bühne alle sehr gut und somit springt der Funke umso mehr auch aufs Publikum über. Auch deshalb freue ich mich sehr auf den Abend in Rheinberg..

Sie sind viel unterwegs, leben oft in Hotels und aus dem Koffer. Wie werden Sie Weihnachten verbringen?

Klaws Weihnachten ist für mich ein heiliger Termin. Da bin ich bei meinen Eltern und meiner Schwester bei uns zu Hause. Da kann ich mal die Türe zuziehen und habe Zeit mal ein wenig runter zu kommen. Deshalb freue ich mich wahnsinnig auf diese Tage.

Dann wünschen wir Ihnen schöne Weihnachtstage und weiterhin viel Erfolg. Danke für das Gespräch!

(RP)
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