Rheinberg Zoo kämpft ums Überleben

Rheinberg · Die wirtschaftliche Lage des TerraZoo ist extrem angespannt. Insolvenz ist nicht auszuschließen. Die Stadt Rheinberg ist bereit, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu helfen.

Der Druckauftrag für Rheinbergs neue Freizeitkarte wird nicht angehalten — obwohl darin auch für den TerraZoo hingewiesen wird. Und ob es den im nächsten Jahr noch (so) gibt, ist zurzeit nicht absehbar: Den Betreibern der in ganz Deutschland bekannten Einrichtung steht das Wasser wirtschaftlich gesehen bis zum Hals. Insolvenzverfahren — nicht ausgeschlossen.

Dabei leistet der TerraZoo anerkannt gute Arbeit. Das Zooteam besteht aus Experten. Die Einrichtung ist gut geführt. Es gibt viele attraktive Angebote für die Besucher. Der Zoo bringt sein Knowhow in diverse Projekte ein und steht Behörden und Einrichtungen zur Seite — oftmals sogar zum Nulltarif.

Was den TerraZoo drückt, sind die Kosten. Genauer: die fragile Einnahmeseite. Die Sommer der beiden vergangenen Jahre waren verheerend für den TerraZoo: Das heiße Wetter ließ die Besucherstatistik aufs ganze Jahr gerechnet von 70.000 auf kaum über 40.000 abschmelzen, erläuterte der pädagogische Leiter des Zoos, Frank Bick, gestern im Gespräch mit der Rheinischen Post. Alle Budgetplanungen wurden zur Makulatur. Seitdem haben der Zoo und sein Team "immer nur versucht, zu überleben", schildert Bick die verzweifelte Lage.

"Wir haben Ideen. Wir könnten einiges tun und auch bewirken — aber dazu braucht man Geld, und das haben wir nicht", bilanziert Bick. Der schlimmste Fall, die Insolvenz, brächte übrigens nicht zwangsläufig das Aus für den Zoo-Betrieb: Der Verwalter könnte ein neues Konzept finden, eventuell in einer Allianz mit einer anderen Einrichtung. Die Stadt Rheinberg steht "Gewehr bei Fuß", unterstrichen Bürgermeister Mennicken und Kämmerer Löscher gestern. Hans-Theo Mennicken: "Wir müssen natürlich die Folgen für die Steuerzahler abwägen, wollen uns aber soweit wie möglich für den TerraZoo einsetzen und ihn — auch kurzfristig — im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten bei den Schritten begleiten, die zurzeit allerdings noch nicht definiert sind."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort