Alpen Zwei freiwillige Helfer für Grundschüler
Alpen · Mareike Bauling (19) an der Wilhelm-Koppers-Grundschule in Menzelen und Alexander Preißendanz (21) an der Grundschule in Veen leisten ihren Bundesfreiwilligendienst ab und sammeln dabei wichtige Erfahrungen.
Immer wieder bekommt Mareike Bauling von Kindern Arbeitsblätter gezeigt, auf denen sie gerade ein "SCH" oder ein "K" geschrieben haben. Meistens nickt sie, um den Erstklässlern an der Wilhelm-Koppers-Grundschule in Menzelen zu signalisieren, dass sie die Buchstaben richtig geschrieben haben. Dann kann sie sehen, wie die Kinder ihre Mundwinkel nach oben ziehen, um sich zu freuen und den nächsten Buchstaben aufs Papier zu bringen. "Die Kinder wollen die Bestätigung", sagt die 19-jährige Lüttingerin, die die Klassenlehrerinnen unterstützt.
Seit Oktober ist sie "Zukunft-Zivi" oder "Bufdi", wie der Bundesfreiwilligendienst kurz genannt wird. Vormittags ist sie in den Klassen der Schule unterwegs - vor allem bei den "I-Dötzchen" -, um die Lehrerinnen zu entlasten. Sie erklärt Kindern Aufgaben, die sie nicht richtig verstanden haben. Sie nickt, wenn sie wissen wollen, ob sie alles richtig gelöst haben, zum Beispiel eine Mathematikaufgabe. Oder sie beantwortet Nachfragen, wenn Kinder noch etwas mehr wissen wollen. Am Nachmittag ist sie im Offenen Ganztag eingesetzt. Sie spielt mit den Kindern oder unterstützt sie bei ihren Hausaufgaben.
Auch sie suchte Bestätigung, als sie sich für den Dienst als "Zukunfts-Zivi" entschied. "Ich wollte wissen, ob Lehrerin für mich der richtige Beruf ist", erzählt sie. "Ich habe ein Praktikum an der Grundschule in Lüttingen absolviert, während ich in Xanten mein Fachabitur für Soziales und Gesundheit gemacht habe. Aber es waren nur vier Wochen. Jetzt habe ich Gewissheit. Ich arbeite gerne mit kleinen Kindern." Wenn das Jahr vorbei ist, will sie ihr Vollabitur machen, um dann in Essen, Bochum oder Köln Lehramt für Grundschule zu studieren. Während ihrer zwölf Monate an der Grundschule in Menzelen ist sie zu Seminaren eingeladen, in denen sie andere "Zukunfts-Zivis" trifft. Darunter sind nur wenige vom unteren Niederrhein. Schließlich ist Alpen einer der Vorreiter, die der St.- Luthard-Grundschule in Kalkar-Wissel folgen, die schon seit zwei Jahren "Zukunfts-Zivis" im Kollegium hat. In Alpen gibt es jetzt gleich zwei davon. Neben Mareike Bauling in Menzelen ist das Alexander Preißendanz, der die Grundschüler in Veen betreut. Auch er ist ausschließlich für pädagogische Aufgaben eingesetzt. Meistens in der ersten Klasse, um die Klassenlehrerinnen Anna Krumm und Marina Buchholz zu unterstützen. "In der Klasse sind 29 Kinder", sagt Schulleiter Lothar Bode. "Das ist für einen Lehrer schon sehr anstrengend. Alexander ist eine gute Unterstützung. Wir sind froh, dass wir ihn haben." Auch er ist froh: "Ich bin gerne an der Schule."
"Alex", wie er von den Kindern kurz genannt wird, war von 2002 bis 2006 selbst auf der Veener Grundschule, hat danach das Stiftsgymnasium in Xanten besucht und später auf dem Berufskolleg in Geldern das Fachabitur für Maschinenbau abgelegt. Wenn das Jahr an der Schule vorbei ist, will er Polizist werden. Die Hürde der ersten Vorstellungsrunde hat der 21-Jährige Veener genommen. "Die Erfahrung aus der Schule kann ich mitnehmen", sagt er mit Blick nach vorn.
Finanziell kommt er gut über die Runden. Er wohnt bei seinen Eltern und erhält ein "Taschengeld" von 250 Euro im Monat. Es kommt aus der Gemeindekasse. Bei vielen Bufdis ist der Betrag höher, weil noch Fahrgeld hinzukommt. Das entfällt bei Alexander Preißendanz. Er wohnt nur einen Steinwurf weit von der Veener Grundschule entfernt.
