Rommerskirchen 13 Künstler bei der Winterausstellung

Rommerskirchen · Im Rathaus ist ein Querschnitt durch das Schaffen der örtlichen Kreativen zu sehen. Die Vielfalt der Werke macht den besonderen Reiz der Schau aus. Doch es gibt auch ein verbindendes Motiv: die Verarbeitung existenzieller Fragen.

 Zwei von 13: Auch Sara Maria Marcus (l.) und Alexandra Korschefsky zeigen im Rathaus ihre Arbeiten. Die 22-jährige Korschefsky ist die jüngste Teilnehmerinnen bei der Winterausstellung.

Zwei von 13: Auch Sara Maria Marcus (l.) und Alexandra Korschefsky zeigen im Rathaus ihre Arbeiten. Die 22-jährige Korschefsky ist die jüngste Teilnehmerinnen bei der Winterausstellung.

Foto: Linda Hammer

Dass die Winterausstellung im Rathaus zur Tradition werden solle, hatte Martha Reiter bereits bei deren Premiere vor vier Jahren deutlich gemacht. Mittlerweile findet die Ausstellung zum fünften Mal statt. Bei deren Eröffnung würdigte Gabriele Bundrock-Hill denn auch nicht zuletzt Martha Reiter: "Mit ihrem Netzwerk und als Initiatorin viel beachteter Projekte ist sie seit Jahren für den künstlerischen Pulsschlag der Region unverzichtbar", sagte die Kunsthistorikerin. Martha Reiter sowie "das künstlerische Potenzial der Familie Koistinen-Marcus" bildeten so etwas wie den "Herzschlag" der Ausstellung, sagte Gabriele Bundrock-Hill.

Annu Koistinen, als Malerin und Bildhauerin seit vielen Jahren bekannt, ist ebenso vertreten wie ihre Töchter Sara Maria Marcus und Hanna Marcus. Jüngste Ausstellerin ist Alexandra Korschefsky (22) aus Evinghoven, die schon bei der Erstauflage im Winter 2010/2011 mitgewirkt hatte. Die selbständige Grafikerin interessiert sich für Malerei, Illustration und Collagen, aber auch Installationen. Bei der Ausstellung ist sie mit einer "Lichtgespinste 2" betitelten, fotografischen Weiterverarbeitung einer Installation vertreten, die sie für den "Kultursommer" in Reiters Scheune entworfen hatte. Sara Maria Marcus pendelt als freischaffende Künstlerin und Filmemacherin zwischen Rommerskirchen und Südamerika. Veränderung und Vergänglichkeit sind ihre zentralen Themen, mit denen sie an ihre bisher schon in den Winterausstellungen gezeigten Arbeiten anknüpft. Auch wenn es erneut keine thematischen Vorgaben gab, hätten die Teilnehmer im Kern "existenzielle Fragen aufgegriffen und verarbeitet", nannte Gabriele Bundrock-Hill ein verbindendes Motiv aller Arbeiten. "Es ist der Blick auf das Leben selbst mit seinen unvorhersehbaren Wegen und Umwegen, die in die Irre führen können wie in einem Labyrinth", sagte die Expertin.

Mit Köpfen - Porträts, Abstraktionen oder Karikaturen - beschäftigen sich die im Rathaus zu sehenden Bilder von Monika Schmidt. Sie hält es mit dem französischen Philosophen Denis Diderot, für den Malerei die Kunst ist, "die Seele zu bewegen durch Vermittlung der Augen. Wenn der Maler nur bis zu den Augen kommt, hat er nur den halben Weg zurückgelegt". Einziger Mann bei der Ausstellung ist Stefan Zmuda, der mit Industriefotografien vertreten ist.

Daniel März aus Jüchen hatte erneut den musikalischen Part übernommen. Der erst 17-jährige Gitarrist hat den Wettbewerb "Jugend musiziert" auf Regional-, Landes- und Bundesebene gewonnen und schon etliche Meisterkurse besucht. Aus Sicht von Bürgermeister Martin Mertens macht die Vielfalt der Werke den Reiz der Ausstellung aus. "Kunst ist eine Form der Kommunikation, in Austausch darüber, wie Kunstschaffender und Betrachter die Dinge des Lebens sehen."

(S.M.)
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