Rommerskirchen 3000 Quietsche-Entchen im Wettstreit

Rommerskirchen · Ein Teppich überwiegend knallgelber Exemplare auf dem Gillbach, angefeuert von fast 1000 Besuchern - dieses Bild bot sich auch gestern wieder beim Eckumer Entenrennen, das im nächsten Jahr seinen 15. Geburtstag feiert.

Rund 3000 kleine Gummi-Entchen - die meisten von ihnen waren gelb, wie es sich gehört, aber auch ein paar schwarze und rote hatten sich unter das tierische Völkchen Volk gemischt - trudelten gestern mal schnell, mal langsam den Gillbach entlang, angefeuert von vielen Hundert Menschen, die nur eines herbeisehnten: den Sieg ihres Entchens beim 14. Rommerskirchener Entenrennen!

Nach dem Startschuss bekamen die kleinen Gesellen noch einmal richtig Schub mit dem Strahlrohr der Feuerwehr, damit es spannender wurde und der Start auf der etwa 700 Meter langen Strecke erleichtert wurde. An allen Ecken und Kanten befanden sich junge Männer in wasserdichten Anglerhosen, die verirrte Wettschwimmer aus dem Gebüsch befreiten und wieder auf die Strecke schickten.

Unter den Enten-Trainern befand sich auch Laura Clemens, eines der doch zahlreichen Kommunionskinder, im weißen Kleid und mit Blütenkranz im Haar. "Wir haben 20 Enten ins Rennen geschickt, und ich hoffe, dass mindestens eine von ihnen gewinnt", sagte sie, die Wangen rot vor Aufregung.

Auch ihr Vater Stephan Clemens war vom Entenrennfieber gepackt worden: "Wir sind sicher schon seit zehn Jahren immer dabei, Laura natürlich erst seit neun", sagte er und lachte. "Normalerweise würden wir im Anschluss an das Rennen zum Schützenplatz gehen, wo ein Kinderfest stattfindet.

Aber heute feiern wir noch Kommunion." Was sich Laura aber nicht nehmen lassen will: "Ich muss unbedingt noch schauen, ob wir Erfolg hatten und wo unsere Enten sind." Die werden nämlich nach absolviertem Lauf von Achim Scheil, Mitglied des Bürgerschützenvereins und selbst ernannter "Enten-Kipper", auf die Wiese geschüttet. Klug, wer sich die Nummer seiner Entchen gemerkt oder notiert hatte, denn der gesamte "Rennstall" durfte anschließend mit nach Hause genommen werden.

Für die bestplatzierten 350 Enten gab es attraktive Preise, darunter Holzspielzeug, Legosteine, Hockeysets, Fahrradklingeln oder Rucksäcke - sogar mit Inhalt. Besonders freute sich aber Dagmar Krause aus Eckum, die erst auf den letzten Drücker ihre Quietsche-Entchen gekauft hatte.

Ihre Ente mit der Nummer 1488 schwamm als erstes durch den Trichter am Ziel und bescherte ihrer Besitzerin einen Spielwarengutschein im Wert von 500 Euro. Doch auch die Zweit- und Drittplatzierten, Rita Groß aus Düsseldorf und Clara Getz waren begeistert: Sie bekamen jeweils einen Spielwarengutschein über 300 und 200 Euro ausgehändigt.

Registriert wurden die Entchen, die von einer ganzen Mannschaft in Anglerhosen aus dem Bach gefischt wurden, von Dietmar Kutz, dem 2. Vorsitzenden des BSV Eckum, der ebenso wie der Vorsitzende und Ideengeber zum Entenrennen, Friedhelm Müller, wieder einmal begeistert war: "Wir haben vor 14 Jahren mit 370 Enten angefangen, inzwischen sind es über 3000. Und trotz des Termins am Ferienende und Weißen Sonntag waren knapp 900 Besucher beim Entenrennen und anschließend beim Familienfest."

Den ganzen Tag lang konnten sich die Kinder an verschiedenen Spielstationen beweisen und auch kleine Preise gewinnen, während Eltern, Großeltern oder Tanten und Onkel sich bei kühlen Getränken und leckerem Essen amüsierten.

(vest)
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