Rommerskirchen Abwasser wird ab 2016 wieder teurer

Rommerskirchen · Erstmals seit Jahren werden die Abwassergebühren 2014 in der Gemeinde nicht steigen. Ein Grund ist auch die Abwassergebührenhilfe des Landes. Spätestens ab dem Jahr 2016 dürften die Rommerskirchener wieder mehr zahlen.

 Das Kanalsystem in Rommerskirchen musste saniert werden, wie hier 2012 an der Gillerstraße. Jetzt bleiben die Abwassergebühren erstmals seit Jahren konstant.

Das Kanalsystem in Rommerskirchen musste saniert werden, wie hier 2012 an der Gillerstraße. Jetzt bleiben die Abwassergebühren erstmals seit Jahren konstant.

Foto: hans jazyk

Stehen die Abwassergebühren zur Diskussion, geht es bei den Lokalpolitikern in der Regel hoch her: Erst kürzlich hatte sich CDU-Ratsmitglied Theo Paschen öffentlich gewünscht, die Gemeinde befände sich wegen der in Dormagen deutlich günstigeren Gebühren im Einzugsgebiet der dortigen evd. In punkto Gebühren "fahre Dormagen Fiat, während der Erftverband in Rommerskirchen Porsche fährt", meinte Paschen unlängst. Dass es jetzt im Haupt- und Finanzausschuss keine geharnischte Kritik am Erftverband gab, lag indes nicht bloß daran, dass Paschen bei der Sitzung fehlte. Die Gebühren nämlich sollen im kommenden Jahr nicht steigen — was es in Rommerskirchen so ziemlich genau seit fünf Jahren nicht gegeben hat.

Die Schmutzwassergebühr wird 2014 bei 36 Euro pro Anschluss bleiben. Die Schmutzwasserleistungsgebühr liegt bei — im Vergleich recht hohen — 3,95 Euro pro Kubikmeter. Die Grundgebühr beim Regenwasser beträgt 18 Cent pro Kubikmeter befestigter Fläche. Die Leistungsgebühr bleibt mit 1,09 Euro pro Kubikmeter befestigter und angeschlossener Fläche konstant. Die Gesamtkosten der Abwasserbeseitigung liegen 2014 bei knapp 4,1 Millionen Euro. Etwa 2,78 Millionen Euro davon entfallen auf die Beseitigung des Schmutzwassers.

Eine regelrechte Überraschung war es gleichwohl nicht mehr: Franz-Peter Schiffer, "Finanzchef" des Erftverbands, hatte dies bereits vor gut zwei Monaten angekündigt. 2014 und 2015 soll demnach der — von den Bürgern zu zahlende — Beitrag der Gemeinde stabil bleiben. 2017 und 2018 werde er "etwas steigen", sagte Schiffer seinerzeit während der Diskussion um die Schließung des Klärwerks in Villau.

Den Zahn, dass die vom Erftverband ins Feld geführte, höhere Wirtschaftlichkeit geringere Gebühren zur Folge haben könnte, musste sich Paschen freilich bereits bei dieser Gelegenheit ziehen lassen. Schon ein zweiter Blick auf die Gebührenbedarfsberechnung des Erftverbands zeigt, dass die Gemeinde eigentlich fast 60 000 Euro mehr zahlen müsste als noch im vergangenen Jahr. Dass es dennoch bei konstanten Gebühren bleibt, liegt daran, dass es vom Land 2014 erstmals eine Abwassergebührenhilfe gibt, die laut Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert wohl etwas über 83 000 Euro betragen wird. SPD-Chef Johannes Strauch stimmte bei den Abwassergebühren erstmals seit Jahren wieder dem Verwaltungsvorschlag zu.

Sonst mit Theo Paschen kaum einmal einer Meinung, ist auch Johannes Strauch "das Eifelniveau bei den Abwassergebühren" ein beständiger Dorn im Auge. Gleiches gilt für die UWG, die ebenso gegen die Gebührenpraxis des Erftverbands opponiert. Das letzte Wort hat am Donnerstag der Rat.

(NGZ)
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