Rommerskirchen Anstels Schießstand gibt es nicht mehr

Rommerskirchen · Die St.-Sebastianus-Bruderschaft will den bisherigen Schießkeller umbauen und 2018 vermieten. Auch der Raum der inzwischen geschlossenen Sebastianus-Klause wird neu gestaltet. Wie immer arbeiten die Schützen in Eigenregie.

 Präsident Peter Mahr im bisherigen Schießkeller, der im neuen Jahr an eine Firma aus der Werbebranche vermietet werden soll.

Präsident Peter Mahr im bisherigen Schießkeller, der im neuen Jahr an eine Firma aus der Werbebranche vermietet werden soll.

Foto: Salzburg

Scharf geschossen wird in der Schützenhalle der St. Sebastianus-Bruderschaft definitiv nicht mehr. Nachdem die Kreispolizei den Schießstand vor ziemlich genau einem Jahr geschlossen hatte, stellte eine außerordentliche Mitgliederversammlung jetzt die Weichen für eine alternative Nutzung.

"Schnellstmöglich" galt es Präsident Peter Mahr zufolge einen Nachmieter zu finden. Was inzwischen geschehen ist: Der Kellerraum, in dem sich bislang der Schießstand befand, soll an eine bereits in der Gemeinde tätige Firma aus der Werbebranche vermietet werden. Dies bedeutet, dass gründlich umgebaut werden muss. Bereits jetzt sind keine Kugelfänge mehr zu sehen, und die Baustelle erinnert von Tag zu Tag weniger an einen Schießstand. "Der Antrag auf eine Nutzungsänderung ist bereits unterwegs", sagt Peter Mahr.

40.000 Euro hätte es die Bruderschaft gekostet, den Schießstand auf den neuesten Stand der Rechtslage zu bringen - zu viel, befand nicht allein Peter Mahr schon angesichts der Tatsache, dass auf dem Schießstand so gut wie keine Ansteler Schützen mehr anzutreffen waren. Etwa 220 Schießsportler gingen dort zuletzt ihrem Hobby nach. Gescheitert ist auch der Versuch, die in mehreren Vereinen von Delhoven bis Rheydt-Odenkirchen organisierten Sportschützen mit einem Dachverband auszustatten, der als Ansprechpartner für die Schützen hätte fungieren können. Hier konnte im Gespräch mit den Vereinen kein Ergebnis erzielt werden, berichten Mahr und Geschäftsführer Friedhelm Neunzig. Böses Blut gab es deswegen nicht: "Wir sind 35 Jahre lang gut miteinander ausgekommen", blickt Neunzig auf die Zusammenarbeit zurück. Letztendlich waren es vor allem haftungsrechtliche Fragen, die die Schützen zurückschrecken ließen: Auch hier hat sich die Rechtslage verschärft.

Der bisherige Schießstand ist indes nicht die einzige Baustelle, die sich im Keller der Schützenhalle aufgetan hat: Vor etwa einem halben Jahr wurde die 2004 eröffnete Sebastianus-Klause geschlossen: Entstehen soll hier ein kleiner Versammlungsraum, der Peter Mahr zufolge perspektivisch auch vermietet werden könnte. Die bisherige Sebastianus-Klause wird umgebaut, natürlich in Eigenregie. Friedhelm Neunzig kann dabei wieder auf seinen bewährten Bautrupp betreuen, der auch die letzte größere Renovierung der Schützenhalle vor sechs Jahren bewerkstelligt hat. Der besteht zum Teil aus Veteranen des in den frühen 1980-er Jahren erfolgten Hallenbaus, wie Willi Oberlack, der sich um die Elektrik kümmern wird. Herbert Schmitz bringt als gelernter Metallbauer gleichfalls beste Voraussetzungen für die anstehenden Arbeiten mit. Insgesamt wird ein harter Kern von zehn Mann 2018 die Bauarbeiten in Angriff nehmen.

Die geplanten Veranstaltungen in der mit Abstand größten Halle des Gemeindegebiets sind hierdurch nicht gefährdet: Dies gilt für den Neujahrsempfang der Gemeinde ebenso wie für die Karnevalssitzungen der Katholischen Frauengemeinschaft und die Events der Ansteler "Burgritter".

(NGZ)
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