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Rommerskirchen Anwohner klagen: Bahn-Lärm nimmt zu

Rommerskirchen · Die Belastung habe stark zugenommen, meinen die Bürger, die sich besonders vom Güterverkehr belästigt fühlen. Lautstarke Rangierfahrten störten vor allem nachts und an Feiertagen. Doch es gibt eine vage Chance auf Schallschutz.

Wenn Walter Grubert in seinem Garten sitzt, kann er sich dort normalerweise gut entspannen. Selbst wenn ab und an ein Personenzug vorbeifährt, stört das den 71-Jährigen nicht sehr. Schlimm werde es aber, wenn Güterzüge kämen. "Wenn man sich unterhält, muss man das Gespräch unterbrechen, solange ein Güterzug vorbeifährt, sonst versteht man sein eigenes Wort nicht mehr", so Grubert. Ihm pflichten seine Nachbarn bei, darunter SPD-Stadtrat Ralf Steinbach, Rentner Willi Ropertz und Student Sven Konitzer.

Gruberts Grundstück liegt am Apfelmarkt, kaum zehn Meter entfernt von den Bahngleisen Köln-Mönchengladbach. Dazwischen verläuft seit kurzem nur noch ein Fußweg. "Früher waren hier dichtes Gestrüpp und ein paar Bäume", erzählt der Senior, das habe den Lärm ein wenig abgehalten. Doch die Begrünung musste weg, weil der Erftverband neben den Schienen bis zum Bahnhof einen neuen unterirdischen Kanal verlegen musste. Die Maßnahme war notwendig geworden, weil der Bahnhofsvorplatz umgestaltet und der Parkplatz vergrößert wurde. Die bisherige Entwässerung hätte für die zusätzliche versiegelte Fläche nicht ausgereicht. Über dem Kanal wurde dann ein Spazierweg angelegt.

Einen Lärmschutzwall gab es nicht. Das Argument: Seit Jahrzehnten fahren auf der Strecke Güterzüge. An der Situation habe sich nichts signifikant geändert. So zumindest hat die Bahn gegenüber Bürgermeister Martin Mertens argumentiert. "Wir sind mit dieser Problematik schon seit geraumer Zeit mit der Bahn im Gespräch", so Mertens. Die Bahn sage, früher sei der Lärm sogar noch schlimmer gewesen, als noch der Schrottplatz und die Genossenschaft existierten, die über einen eigenen Bahnanschluss verfügt hätten. Als beides stillgelegt war, habe der Lärm für die Anwohner abgenommen. Zwar führen in den letzten Jahren wieder mehr Güterzüge, aber die Belastung sei nicht so hoch wie vor 30 Jahren. Gruberts Wahrnehmung und die seiner Nachbarn ist eine andere. "Besonders belastend ist, dass die Güterzüge vor allem in der Nacht und an Sonn- und Feiertagen fahren." Das dumpfe Gerappel und das schrille Bremsenquietschen sei schon sehr laut.

Der Gemeinde sind die Hände gebunden, weil die Deutsche Bahn als Verursacher und der Bund als Streckenbaulastträger verantwortlich seien, so Mertens. Zudem habe der Erftverband, als er den Kanal verlegte, den Anwohnern angeboten, einen Lärmschutzwall zu errichten. Dass hätten die Anwohner aber abgelehnt, weil sie sich an den Kosten hätten beteiligen sollen, sagt der Bürgermeister. Einen Hoffnungsschimmer sieht Mertens noch: Im Zuge des geplanten S-Bahn-Ausbaus und weiter steigenden Güterverkehrs plane die Bahn die Verlegung eines weiteren Gleises im Zwei-Richtungs-Betrieb, um die Kapazitäten der jetzt schon stark ausgelasteten Strecke zu erhöhen. Dann wäre sie verpflichtet, einen Schallschutz zu errichten. Das indes wird wohl nicht vor 2025 passieren.

(NGZ)
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