Rommerskirchen Auch Anstel will die Umgehung B 477n

Rommerskirchen · Bisher spielte die abends und morgens verstopfte Wasserburgstraße eher am Rande eine Rolle. Für viele Ansteler ist sie der wichtigste Grund, eine Ortsumgehung zu fordern. Dies zeigte jetzt das Ortsteilgespräch in der Schützenhalle.

 Für viele Ansteler ist der Verkehr auf der Wasserburgstraße ein wichtiger Grund, um auf eine baldige Realisierung der Umgehungsstraße B 477n zu hoffen. Dies zeigte sich jetzt beim Ortsteilgespräch in der Schützenhalle.

Für viele Ansteler ist der Verkehr auf der Wasserburgstraße ein wichtiger Grund, um auf eine baldige Realisierung der Umgehungsstraße B 477n zu hoffen. Dies zeigte sich jetzt beim Ortsteilgespräch in der Schützenhalle.

Foto: woi

Dass die Umgehungsstraße B 477n ein wichtiges Thema beim Ortsteilgespräch der Gemeinde in der Schützenhalle an der Lindenstraße sein würde, war absehbar, auch wenn eigentlich nur wenige zu Anstel zählende Häuser unmittelbar an der Bundesstraße liegen. Wie sehr deren Umgehung die zweistündige Diskussion der Bürger mit Rathauschef Marin Mertens und etlichen Vertretern der Gemeindeverwaltung dominieren würde, war indes auch für Kenner der Szenerie eine Überraschung.

"Ein Muss - ganz wichtig für Anstel", befand Dieter Hilgers, Vizepräsident der St. Sebastianus-Bruderschaft. Ebenso wie sein langjähriger Vorstandskollege Peter Kirschbaum brachte er ein in der Diskussion außerhalb Anstels bislang wenig gehörtes Argument zur Sprache: Vor allem die Anwohner der Wasserburgstraße leiden demnach an dem morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr, der sich über die zentrale Ortsdurchfahrt schlängelt. "Es ist der aus Grevenbroich in Richtung Dormagen führende Berufsverkehr", verweist Kirschbaum darauf, dass viele Autofahrer schlichtweg die Durchfahrt durch Rommerskirchen und Eckum scheuen und stattdessen lieber "über die Dörfer" nach Dormagen fahren. Fahrzeuge, die mit dem Tagebau zu tun haben - Stichwort Feinstaub - spielten in der Diskussion ebenso eine Rolle wie "Mautflüchtlinge", also Lastwagenfahrer, die aus Kostengründen die Autobahn meiden und auf die benachbarten Bundesstraße wie die B 477 ausweichen.

Eine Umgehung ist aus der Sicht von Dieter Hilgers eine absolut notwendige, für sich allein aber noch keine hinreichende Bedingung dafür, dass es besser wird: "Der aus Bergheim kommende Verkehr muss dann auch vernünftig um die Ortschaften herumgeleitet werden", betonte er.

Bei dem Ortsteilgespräch wurde sowohl das Engagement der Bürger als auch dessen - zumindest geografische - Grenzen deutlich. Thomas Gulentz, der gemeinsam mit Eva Wilde die Unterschriftenaktion der via Facebook gegründeten "Interessengemeinschaft Ortsumgehung B 477n Rommerskirchen" ebenso koordiniert wie die angekündigte Online-Petition, zeigte sich nicht gerade begeistert über den Zustrom von Helfern, die von Haustür zu Haustür ziehen und die Unterschriften sammeln sollen. Eigentlich ganz ordentlich ist die Resonanz in den mehr oder weniger direkt betroffenen Ortsteilen an der B 477 selbst, wie Gulentz und Manuela Braselmann deutlich machten. Wesentlich mehr Luft nach oben gibt es in dieser Hinsicht in den Teilen Rommerskirchens und Gills ebenso wie Sinstedens. Obwohl die Unterschriftenaktion offiziell erst am kommenden Montag, 16. April beginnen soll, ließen es sich zahlreiche Besucher des Ortsteilgesprächs nicht nehmen, bereits jetzt ihre Unterschrift zu leisten. SPD-Chef Johannes Strauch machte dabei ebenso wenig eine Ausnahme wie Matthias Schlömer (CDU), der zwar Präsident der Bruderschaft in Frixheim ist, aber seit Jahrzehnten in Anstel lebt.

(NGZ)
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