Rommerskirchen Bahndamm soll besseres Wegenetz bekommen

Rommerskirchen · Gemeindeplaner Carsten Friedrich hofft auf verbesserte Förderchancen, da auch die Region Köln/Bonn mit im Boot ist.

Seit sie 2011 Eigentümerin eines mehr als neun Kilometer langen Teilstücks des Strategischen Bahndamms wurde, beschäftigt sich die Gemeinde auch mit Möglichkeiten, diesen (noch) bürgerfreundlicher auszugestalten. Carsten Friedrich, Chefplaner der Gemeinde, hat sich hierzu gemeinsam mit Volker Große vom Rhein-Kreis Neuss und Thomas Kemme von der Region Köln/Bonn in einem "Projektdossier Strategischer Bahndamm" neue Gedanken gemacht. Dabei geht es Friedrich zufolge zum einen um "die Ertüchtigung des Wegenetzes", das die so genannte "Kern-Infrastruktur" des Bahndamms bildet. Die ist für die Autoren des Projektdossiers schlichtweg "die Voraussetzung für die Erlebbarkeit" des Bahndamms. Dies gilt für Spaziergänger wie für Radler gleichermaßen: Beide nutzen den Bahndamm schon heute, angesichts des nicht überall gleichmäßig guten Weges allerdings in unterschiedlichem Ausmaß.

Friedrich verweist angesichts der Beteiligung der Region Köln/Bonn auf bessere Fördermöglichkeiten als in der Vergangenheit. Auch die Mitwirkung bei der Innovationsregion Rheinisches Revier bietet dem Gemeindeplaner zufolge neue Chancen. "Geschäftsgrundlage" für alle potenziellen Umgestaltungen bleibt ein 2012 erstelltes Entwicklungskonzept des Instituts für Vegetationskunde, Ökologie und Raumplanung in Düsseldorf. Umgestaltungen am Bahndamm sollen demnach sehr behutsam ausfallen.

Carsten Friedrich und seine Mitautoren tragen der Tatsache Rechnung, dass es sich beim Bahndamm um Landschaftsschutzgebiet handelt. Sinnvoll wäre es aus ihrer Sicht, den Waldweg mit einer wassergebundenen Wegedecke auszustatten, wobei die Fahrbahnbreite auf 2, 50 Meter reduziert werden sollte. Zudem benötigt der Weg nach Friedrichs Worten an etlichen Stellen mehr Licht, so dass Bäume und Sträucher am Wegesrand entsprechend zurückgeschnitten werden müssten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist "eine ausreichende Anzahl an Zugängen zum Bahndamm", an den "alle relevanten Radverkehrsnetzbestandteile angeschlossen" sein sollten, wie die Autoren des Dossiers feststellen. Angesichts der fast durchweg erhöhten Trassenführung werde dabei die Installation von befahrbaren Rampen nötig sein, um Familien oder Behinderten den Zugang zu ermöglichen. Dort, wo befahrbare Rampen nicht möglich sind, schlagen die Verfasser der Studie seitliche Schieberinnen oder - rampen vor.

Angesichts der hohen Kosten betrachten Carsten Friedrich und seine Mitstreiter Brücken als eine allenfalls "langfristige Option". Weitaus dringlicher ist für sie, dass es an Kreuzungen mit Wirtschaftswegen eine eindeutige Vorrangregelung zugunsten des Radverkehrs gibt. Dies erhöhe die Sicherheit des Radfahrers bei gleichzeitiger Geschwindigkeitsreduktion des kreuzenden Wirtschaftsverkehrs", heißt es.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort