Rommerskirchen Bahnhof: "Freundliche Toilette" eröffnet

Rommerskirchen · Gemeinde investiert über 4000 Euro für die Sanierung eines "stillen Örtchens" im Gebäude des Taxiunternehmens. Auch das Dach über dem Fahrkartenautomaten neben der Treppe zu den Gleisen wurde gestern endlich installiert.

Die Toilettensituation am Bahnhof hat sich jetzt deutlich verbessert. Gestern nahmen Bürgermeister Martin Mertens, Initiatorin Ulrike Sprenger (UWG) und Taxiunternehmer Hüseyin Cun die frisch renovierte öffentliche Toilette in dem von der Taxifirma angemieteten Gebäude am Bahnhof in Betrieb.

Etwas mehr als 4000 Euro investierte die Gemeinde als Eigentümerin des Gebäudes in die Herrichtung eines lange ungenutzten Sanitärraumes. Da es am Bahnhof selbst kein "stilles Örtchen" gibt, stellte Taxiunternehmer Cun schon seit geraumer Zeit seine Mitarbeitertoilette auf Anfrage auch für Bahnreisende kostenlos zur Verfügung. Die mussten dazu allerdings durch seine Büroräume gehen - eine unglückliche Lösung.

 Regengeschützt können Bahnfahrer nun Tickets am Automaten ziehen.

Regengeschützt können Bahnfahrer nun Tickets am Automaten ziehen.

Foto: Tinter Anja

Die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger hatte im vergangenen November vorgeschlagen, den Taxibetreiber für sein Entgegenkommen zu entschädigen und der bislang informellen Lösung über das bundesweite Konzept "Nette Toilette" einen offiziellen Charakter zu verleihen. Da mit dem formalen Anschluss an das Programm aber auch Lizenzgebühren fällig geworden wären, hat man sich in der Gemeinde entschieden, statt einer "netten" nun eine "freundliche Toilette" auszuschildern und ein eigenes Logo zu entwerfen.

Entsprechende Infotafeln sollen in den nächsten Tagen am Bahnhof und am Taxigebäude aufgehängt werden. Darauf steht, dass der Schlüssel für die "freundliche Toilette" bei Bedarf beim Taxiunternehmen erhältlich ist. Der Taxistand ist beinahe rund um die Uhr besetzt. Lediglich unter der Woche zwischen zwei und fünf Uhr nachts könne es vorkommen, dass kein Fahrer da ist und die Tür zur Toilette dann verschlossen bleibt.

Für die Reinigung und die Bereitstellung von Verbrauchsmaterial ist die Gemeinde Rommerskirchen verantwortlich. Die zusätzlichen Strom- und Wasserkosten werden laut Pressesprecher Elmar Gasten mit den Mietnebenkosten verrechnet. "Ich freue mich, dass es diese neue Toilette nun gibt", erklärte Ulrike Sprenger gestern bei einem Termin vor Ort. Auch Bürgermeister Mertens zeigte sich zufrieden, da durch den Taxibetreiber eine gute Sozialkontrolle bestehe, die auch vor Vandalismus schütze. Dies "ist eine gute Übergangslösung." Denn in den nächsten Jahren soll das bisherige Taxigebäude mit der Fahrradstation einem Neubau weichen, in dem dann eine neue Toilettenanlage vorhanden wäre.

Auch ein öffentliches Telefon könnte dort dann stehen, das seit der Umgestaltung am Bahnhof nicht mehr existiert. Zwar gebe es einen Antrag der Gemeinde an die Deutsche Telekom zur Aufstellung eines neuen Gerätes. Das fordere besonders Jupp Kirberg von den Grünen. Mertens sieht dieses Ansinnen jedoch skeptisch, befürchtet mutwillige Beschädigungen. Er begrüßt vielmehr, dass sich Hüseyin Cun bereit erklärt, Reisenden im Bedarfsfall auch sein Telefon zur Verfügung zu stellen. "Das kommt etwa einmal im Monat vor", so Cun.

Gestern wurde am Bahnhof auch die lange geforderte Überdachung für den Fahrkartenautomaten neben der Treppe zu den Gleisen aufgestellt. Da sich die Deutsche Bahn laut Mertens lange quer gestellt habe in Bezug auf die Überdachung, hat die Gemeinde das Dach nun selbst in Auftrag gegeben - Kostenpunkt rund 7000 Euro. Die Bahn hat laut Gemeinde zugesichert, sich an den Kosten zu beteiligen.

(NGZ)
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