Rommerskirchen Bahnhof wird mit Aufzug barrierefrei

Rommerskirchen · Zur offiziellen Eröffnung der neuen Unterführung gab es gestern die Mitteilung, dass die Pläne zum Einbau eines Liftes genehmigt worden sind. In einem Jahr könnten die entsprechenden Arbeiten abgeschlossen sein.

Genutzt wird sie schon seit einigen Wochen, doch die offizielle Eröffnung der Bahnhofsunterführung gestern Nachmittag war dennoch keine bloße Formsache für Bürgermeister Martin Mertens und Kai Rossmann, den Leiter des Bahnhofsmanagements Köln. Von einem "doppelt guten Tag" sprach Rossmann aus gutem Grund: Frisch auf den Schreibtisch geflattert war ihm nämlich die Planbewilligung für den Bau des noch ausstehenden Aufzugs, durch den der komplett neu gestylte Bahnhof endgültig barrierefrei wird.

Kai Rossmann glaubt nicht, "dass es jetzt noch planungsrechtliche Hindernisse geben wird". Läuft alles glatt, könnte in ziemlich genau einem Jahr der endgültige Abschluss des Jahrzehnte lang vergeblich ersehnten Bahnhofsumbaus erfolgen. Bauherr ist diesmal die Bahn selbst und nicht die Gemeinde, die ihren eigenen Part jetzt gespielt hat. Zahlen wird der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) - zumindest den Löwenanteil. Zur konkreten Summe mochte sich der VRR-Vertreter gestern nicht äußern. Im Gespräch ist dem Vernehmen nach eine Summe von 600.000 Euro.

Bürgermeister Martin Mertens sprach von einem "historischen Tag" für die Gemeinde. Er erinnerte an die Anfänge des Projekts 2001, als eine mehrtägige Planwerkstatt ein ebenso ehrgeiziges wie (zu) teures Konzept entwarf: Zuschüsse flossen damals nicht. Dennoch verschwand die Planung nur in der Schublade und nicht im Papierkorb. Friedhelm Richter vom Kölner Ingenieurbüro Vössing, der bereits vor fast 15 Jahren federführend dabei war, kann durchaus mehr als die Grundzüge der damaligen Planung im letztlich verwirklichten Umbau wiedererkennen. Dies gilt nicht allein für den schon 2014 eröffneten, neuen Parkplatz, sondern auch für die in hellerem Licht leuchtende Unterführung selbst. Die hatte zuvor nicht wenig zum Ruf des Bahnhofs als eines "Schandflecks" für die Gemeinde beigetragen. Im vergangenen Jahrzehnt konnte die Gemeinde zumindest erreichen, dass der Jahrzehnte auf dem Bahnhofsgelände befindliche Schrottplatz verschwand. 2010 kam dann die überraschende Nachricht, dass die Gemeinde das Areal von der Bahn kaufen kann (zusammen mit dem seit 1975 stillgelegten Bahnhof in Oekoven und einem Großteil des Bahndamms). Der 2011 besiegelte Kauf machte dann die Planung wieder aktuell, die der frühere Bürgermeister Albert Glöckner bis zum Spatenstich kurz vor Ende seiner Amtszeit im Frühjahr 2014 forcierte.

"Es ist ein bedeutsamer Tag. Eines der Großprojekte der Gemeinde konnte glücklich beendet werden", kommentierte Glöckner gestern den Abschluss der Bauarbeiten. "Es freut mich für die Rommerskirchener", sagte der Korschenbroicher Vizebürgermeister Albert Richter, in dessen Heimatstadt der barrierefreie Umbau bereits vor zwei Jahren vonstatten ging. Der grüne Landtagsabgeordnete Hans-Christian Markert betonte vor allem den Aspekt, "dass jetzt auch im ländlichen Raum Rollstuhlfahrer bequem mit der Bahn fahren können".

(NGZ)
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