Rommerskirchen Basarkreis hilft Straßenkindern in Kenia

Rommerskirchen · Zum 40. Mal findet am kommenden Sonntag in der Gemeinde St. Martinus der Weihnachtsbasar statt, mit dessen Erlös diesmal die Amani-Schule in Riruta gefördert werden soll. Alljährlich kommen mehrere tausend Euro zusammen.

 Unermüdlich: Ordensschwester Damian Maria Boekholt setzt sich mit viel Herzblut für Straßenkinder in Kenia ein. Für ihre Bildungsprojekte erhält sie regelmäßig Unterstützung aus Nettesheim.

Unermüdlich: Ordensschwester Damian Maria Boekholt setzt sich mit viel Herzblut für Straßenkinder in Kenia ein. Für ihre Bildungsprojekte erhält sie regelmäßig Unterstützung aus Nettesheim.

Foto: ON

Die (Vor-)Weihnachtszeit beginnt in der Pfarrgemeinde St. Martinus stets eine Woche früher als andernorts. Auch der kommende Sonntag, 23. November, wird da keine Ausnahme machen. Zum 40. Mal findet im Pfarrheim an der Sebastianusstraße der traditionelle Weihnachtsbasar statt, dessen Erlös für die kenianische Missionsstation in Riruta bestimmt ist.

Seit einigen Jahren verfügt der Basarkreis mit Schwester Damian Maria Boekholt wieder über eine direkte Ansprechpartnerin in Riruta. Bei einem längeren Heimaturlaub war sie zu Jahresbeginn erstmals in Nettesheim zu Gast, nachdem sie vor Weihnachten 2013 auch in der ZDF-Sendung "Ein Herz für Kinder" für ihre Hilfsprojekte geworben hatte. Der Erlös des Weihnachtsbasars in Nettesheim beträgt stets mehrere tausend Euro und kommt diesmal der Amani-Schule in Riruta und deren Bildungsprojekten zugute. Schwester Damian Maria ist Leiterin des Projekts und hat kürzlich den Basarkreis und die Gemeinde St. Martinus über die aktuellen Entwicklungen an der Schule informiert, die ausschließlich von ehemaligen Straßenkindern besucht wird. Allein in den vergangenen Monaten hat die Schule 17 Jungen und Mädchen aufgenommen, weitere sollen bis Jahresende folgen.

Erst seit kurzem in Riruta ist der 14-jährige Dennis, der vier Jahre lang auf der Straße lebte. "Er ist der Älteste von sechs Kindern. Sein Vater ist arbeitslos und dem Alkohol verfallen. Zu Hause herrscht große Armut, und oft wurde er geschlagen, da er nicht genug Lebensmittel erbettelte. Nun versuchen wir, Dennis ein neues Zuhause zu ermöglichen", schreibt Schwester Damian Maria. Für sie ist "Bildung der Schlüssel zu einer besseren Zukunft", was sie am Beispiel von Mike Atieno illustriert. Er stammt aus einer armen Familie, beide Elternteile waren an Aids erkrankt. Nach dem Tod des Vaters wurden Mike und und seine beiden Geschwister in das Straßenkinderprojekt aufgenommen. Die Kinder sind überaus begabt. Mikes Schwester besucht das Gymnasium, er selbst hat das Abitur mit Eins bestanden und studiert nun an der Universität Nairobi Jura.

"Nur, wenn wir den Kindern und Jugendlichen helfen, den Weg aus der Armut zu finden, haben sie eine Zukunft, aber dies ist uns nur möglich durch die Hilfe vieler Menschen in der Welt, denen diese Kinder nicht gleichgültig sind", heißt es im Schreiben der Ordensschwester.

Zuletzt kamen bei dem Basar 5800 Euro zusammen, wobei die Katholische Frauengemeinschaft anlässlich ihres 90-Jahr-Jubiläums noch einmal 700 Euro beisteuerte. Das Geld kam dem von Schwester Damian Maria betreuten Projekt "Visions of Hope" zugute, das sich heranwachsenden Mädchen widmet. Elisabeth Niewrzella und das fast 30-köpfige Basarteam haben auch diesmal wieder alles bestens vorbereitet: Bei dem Basar können weihnachtliche Accessoires, Handarbeiten und kleine Präsente gekauft werden. Dringend erwünscht sind für die Caféteria Kuchenspenden, die auch am Sonntag noch abgegeben werden können.

(S.M.)
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