Rommerskirchen Baustart für die neue Rettungswache

Rommerskirchen · Mit dem lang ersehnten ersten Spatenstich begannen gestern symbolisch die Bauarbeiten für Rommerskirchens eigene Rettungsdienst-Station. Das Gebäude soll in einem Jahr betriebsbereit sein. Kosten: rund 1,5 Millionen Euro.

Endlich - das Wort kam von Herzen, als es Bürgermeister Martin Mertens über die Lippen glitt. "Mit keinem anderen Wort lässt sich meine momentane Gemütslage wohl besser ausdrücken", ergänzte der Verwaltungschef und erklärte, jetzt "den Beginn eines der wichtigsten Bauvorhaben der letzten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte" vorzunehmen. Mit einem Festakt und einem symbolischen Spatenstich begannen am Montagvormittag offiziell die Bauarbeiten für die neue Rettungswache, die an der B 477 in Butzheim unmittelbar neben der Feuerwache entstehen wird.

Es war ein langer Weg bis dahin, zahllose Gespräche zwischen der Gemeinde und dem Rhein-Kreis Kreis als Betreiber der zukünftigen Station gingen voraus. Streits über Sinn und Notwendigkeit eines eigenen Standortes für Rommerskirchen mussten ausgefochten werden. Inzwischen aber sind die entstandenen Gräben wieder zugeschüttet. In Vertretung für den im Urlaub befindlichen Landrat Hans-Jürgen Petrauschke waren der zuständige Kreisordnungsdezernent Ingolf Graul und Fachbereichsleiter Hans-Joachim Klein zum Festakt nach Rommerskirchen gekommen.

Das Düsseldorfer Planungsbüro Thelenarchitektur erstellte das Gebäudekonzept, beinahe spiegelbildlich zu seinen Plänen für die bestehende Nettesheimer Feuerwache, die vor fast genau zehn Jahren bezogen wurde. Beide fast aneinander angrenzenden Gebäude sollen zukünftig ein einheitliches Gesamtbild liefern. Der Rohbau soll bis Jahresende stehen, betriebsbereit soll die neue Wache dann Ende Juni 2018 sein.

Neben der Rettungswache bietet der Neubau auch zusätzlichen Raum für die bestehende Feuerwache. Dazu gehören zwei Stellplätze für weitere Einsatzfahrzeuge, zwei Lagerräume sowie im ersten Stock einen Bereich speziell für die Jugendfeuerwehr mit Sanitäranlagen. "Die neue Rettungswache ist für uns ein Glücksfall, weil wir dadurch auch die für die Feuerwehr dringend nötige Erweiterung realisieren können", erklärte Gemeindebrandmeister Werner Bauer am Rande des Festaktes.

Der gesamte Neubau wird inklusive der Gestaltung des Außenbereichs etwa 1,5 Millionen Euro kosten. Das Geld streckt die Gemeinde vor, die im Auftrag des Rhein-Kreises Neuss als Bauherrin fungiert. Die Kosten holt sie sich über einen noch zu vereinbarenden Mietpreis vom Kreis als Träger der neuen Wache zurück. Der wiederrum beauftragt ein Unternehmen mit dem Betrieb des Rettungsdienstes, das seinerseits Miete an den Kreis abführt. Bezahlt werden Gebäude und Rettungsdienst am Ende durch die Krankenkassen, mit denen das Betreiberunternehmen pro Einsatz abrechnet.

Welches Unternehmen den Rettungsdienst in Rommerskirchen zukünftig betreiben wird, ist noch offen. "Die Vorbereitung für die Ausschreibung laufe" betonte Kreisordnungsdezernent Ingolf Graul gestern. "Wir sind aber zuversichtlich, den Betrieb pünktlich mit der Fertigstellung starten zu können", versicherte er.

(NGZ)
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