Rommerskirchen Behindertenbeauftragter rät Eltern zum Kampf für integrative Schulen
Rommerskirchen · Reges Besucherinteresse gab es jetzt bei einem von der SPD veranstalteten Diskussionsabend mit dem NRW-Behindertenbeauftragten Norbert Killewald.
Seit 2009 ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen auch für Deutschland verbindlich. 2011 machte sie der Landtag zum NRW-Gesetz. Norbert Killewald (54), seit 2010 NRW-Behindertenbeauftragter, lieferte im Senioren-Park "carpe diem" jetzt vertiefte Informationen dazu. Der Experte machte deutlich, dass bei der Gründung integrativer Schulen die Initiative der Kommunen gefragt sei. "Das Land wird das nicht tun", so Killewald. Seien Stadt- oder Gemeinderäte allzu zögerlich, seien die Eltern und deren Kinder gefragt. Sperre sich die Kommunalpolitik bei der Bildung integrativer Schulen, sollten die Eltern gehandicapter Kinder notfalls vor den Rathäusern für deren Einrichtung demonstrieren, merkte Killewald an.
Auf der Tagesordnung steht die Bildung von integrativen Schulen in der Gemeinde zwar nicht. Nach Ansicht von Magdalene Dubiel, sachkundige Bürgerin der SPD im Bildungsausschuss, würde die Grundschule Frixheim die nötigen Voraussetzungen indes wohl am besten erfüllen: So habe in der Vergangenheit gemeinsamer Unterricht mit auf den Rollstuhl angewiesenen Kindern bestens funktioniert, sagte sie.
Während der Diskussion zeigte sich aber auch, wie kompliziert es im Einzelfall werden kann. Eine Mutter aus Anstel etwa hätte ihr Kind gern auf die integrativ tätige Grundschule ins vier Kilometer entfernte Gohr geschickt. Dies scheitert jedoch an den Stadt- und Gemeindegrenzen: Die Stadt Dormagen nehme keine Grundschüler aus Rommerskirchen auf, sagte die Anstelerin. SPD-Chef Jürgen Thomas kündigt an: "Auch in Rommerskirchen werden wir uns künftig intensiver mit Inklusion befassen." Besonders erfreut ist er über die Ernennung von Maria Theresia Kamp zur Inklusionsbeauftragten: "Bürgermeister Martin Mertens hat damit einen wichtigen Schritt getan."
