Rommerskirchen Bezahlbarer Wohnraum wird gefordert

Rommerskirchen · Die Vorsitzenden der fünf Ratsfraktionen blicken auf das neue Jahr. Schwerpunkte werden im Wohnungsbau ebenso gesehen wie beim Lärm und Naturschutz sowie der Infrastruktur-Förderung.

 Ulrike Sprenger ist Vorsitzende der UWG-Fraktion.

Ulrike Sprenger ist Vorsitzende der UWG-Fraktion.

Foto: Hammer

Schon im ersten Halbjahr stehen die Starts mehrerer Großprojekte an, die die Gemeinde nachhaltig verändern werden: im März die neue Rettungswache, im April die Ortsumgehung Sinsteden und im Mai die Erweiterung der Kita Gillbach-Wichtel. Ein lokalpolitischen Ausblick aufs neue Jahr:

 Ralf Steinbach ist Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Ralf Steinbach ist Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Foto: Hammer

Ralf Steinbach (SPD) nennt als wichtige Bereiche Baulandentwicklung für bezahlbaren Wohnraum und Gewerbeansiedlungen, die durch die Zahlung von Gewerbesteuer die Einnahmen der Gemeinde erhöhen. Dabei gelte es, auch Baumöglichkeiten in den einzelnen Ortschaften zu schaffen. Wichtig ist Steinbach neben der Brauchtumssicherung mit den Vereinen auch die Vernetzung Rommerskirchens mit den Kommunen nicht nur im Rhein-Kreis Neuss, sondern auch mit den Nachbarn im Rhein-Erft-Kreis, mit Städten wie Pulheim, Bergheim und Bedburg. Zudem liege der SPD auch der Ausbau der Infrastruktur mit Straßen und der geplanten S-Bahn-Linie am Herzen, für die man kämpfen wolle. Weitere Themen sind für Steinbach der Ausbau der Ordnungspartnerschaften, der Barrierefreiheit, die Integration von Flüchtlingen sowie weitere Investitionen in Bildung, besonders in Bezug auf Schulen und Kitas.

 Michael Willmann ist Vorsitzender der CDU-Fraktion.

Michael Willmann ist Vorsitzender der CDU-Fraktion.

Foto: Rosenbaum

Auch Michael Willmann (CDU) begrüßt die Ortsumgehungen B 59n und B 477n, sieht aber noch Handlungsbedarf. Zudem findet er, die rot-grüne Landesregierung habe die Projekte "2010 bis 2012 verbummelt". Eines der Ziele der CDU ist laut Willmann die Integration der Neubürger sowie deren Einbindung in die politischen Entscheidungsprozesse: "Der Kontakt in die großen Neubaugebiete um Rommerskirchen-Zentrum fehlt". Auch Willmann begrüßt die neue Rettungswache, aber die Nachwuchsförderung bei der Freiwilligen Feuerwehr sei eine große Herausforderungen. Die Kita-Erweiterung sieht Willmann "mit einem lachenden und einem weinenden Auge". Die CDU habe frühzeitig den Bau eines drei- oder viergruppigen Kindergartens angeregt, was aber mehrheitlich mit "Verweis auf fehlenden Bedarf abgelehnt" worden sei. Dass es jetzt für die Erweiterung Fördermittel gebe, sei "Zufall". Der SPD fehle es "an weitsichtiger Planung".

 Jupp Kirberg ist Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Grüne.

Jupp Kirberg ist Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Grüne.

Foto: Hammer

Für Jupp Kirberg (Grüne) ist wichtig, dass die Projekte vom Rat gemeinsam auf den Weg gebracht wurden: "Unser besonderer Blick ist dabei auf Bereiche wie Natur und Umwelt, Verkehr Bildung, Kinder und Jugend gerichtet." Schwerpunkte seien Energie, Bauen und Wohnen: "Der ländliche Raum ist wegen der vielfältigen Belastung ein besonderes Thema."

 Stefan Kunz ist Vorsitzender der FDP-Fraktion.

Stefan Kunz ist Vorsitzender der FDP-Fraktion.

Foto: Berns

Für Ulrike Sprenger (UWG) steht 2017 der Lärmschutz ganz oben: neben den Wällen entlang der neuen Umgehungsstraßen auch der Schutz vor Lärm entlang der alten Straßen, der Bahntrasse sowie Fluglärm in den nördlichen Ortsteilen. Die UWG setze sich dafür ein, "dass Rommerskirchen sich maß- und sinnvoll weiter entwickeln kann", sowohl durch die Schaffung günstigen Mietwohnungsbaus und der Ausweisung weiterer Gewerbegebiete, als auch beim Kampf um den Erhalt von Naherholungsgebieten und gegen eine "Verspargelung" der Freiflächen durch Windkraftanlagen und gegen einen Konverter an unserer Gemeindegrenze. Mit verschiedenen Projekten wolle man zudem die kleinen Ortsteile weiter mit Leben füllen.

Auch Stephan Kunz (FDP) liegt die Schaffung bezahlbaren Wohnraums 2017 besonders am Herzen. Dabei solle die Planung in Frixheim nur ein Baustein eines Gesamtkonzeptes sein. Beim Thema Konverter erwarte die FDP "jegliches Taktieren zu unterlassen und die Lösung zu ermöglichen, die für den Menschen mit den geringsten Auswirkungen verbunden ist." Das sei nach einheitlicher Auffassung die "Dreiecksfläche" in Kaarst. "Die automatisierte Standortalternative 'Gohr' werden wir nicht akzeptieren", betont Kunz.

(NGZ)
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