Rommerskirchen Bruderschaft sucht den Neuanfang

Rommerskirchen · Eine der ältesten St. Sebastianus-Bruderschaften der Region soll erhalten bleiben. Der neue Vorstand mit dem Vorsitzenden Peter-Josef Plück will nach Mitteln und Wegen suchen. Insbesondere gilt es, jüngere Mitglieder zu finden.

 Michael Geller, Ralf Nadrowski, Peter-Josef Plück, Markus Geller und Stefan Schmitz (v.l.) bilden den Vorstand der St.- Sebastianus-Bruderschaft.

Michael Geller, Ralf Nadrowski, Peter-Josef Plück, Markus Geller und Stefan Schmitz (v.l.) bilden den Vorstand der St.- Sebastianus-Bruderschaft.

Foto: salz

Die St.-Sebastianus-Bruderschaft aufzulösen, war eine eher unrealistische Alternative. Sie bei der jetzigen Mitgliederschaft gleichsam in den "Tiefschlaf" zu schicken und ihr Wirken womöglich auf Jahre hinaus einzustellen, schon weniger.

Am Ende stand dann doch der erneute Versuch eines Neustarts. Unternehmen will ihn der 2015 nach internen Querelen zurückgetretene Brudermeister Peter-Josef Plück, der jetzt die Nachfolge seines Vorgängers Frank Eichinger antrat. Eichinger mochte ebenso wenig wie Geschäftsführer Udo Kazmierski und Schriftführerin Birgit Nadrowski noch einmal zur Wahl antreten. Peter-Josef Plück dankte Eichinger und dessen Vorstandskollegen dafür, "die Bruderschaft drei Jahre lang am Leben gehalten zu haben". 2014/15 konnte nach etlichen Rücktritten monatelang kein neuer Vorstand gefunden werden, ehe sich Anfang 2015 Eichinger bereit erklärte, die Führung der traditionsreichen Bruderschaft zu übernehmen, die ihre Gründung auf das Jahr 1425 zurückführt.

Komplettiert werden konnte jetzt der geschäftsführende Vorstand: Stephan Schmitz, 2015 zum bislang letzten König der Bruderschaft gekrönt, ist nun stellvertretender Brudermeister. Ralf Nadrowski, bis 2014 Schießmeister, nimmt nun das Amt des Geschäftsführers wahr, während Kassierer Markus Geller in seinem Amt bestätigt wurde. Neuer Schriftführer ist Michael Geller.

Noch bis 2020 gewählt sind die Beisitzer Franz-Josef Osterath und Martin Schmitz, während die übrigen drei Beisitzerposten bis auf weiteres unbesetzt bleiben. Die Wahlgänge leitete Wolfgang Kuck, als Kölner Diözesanbundesmeister der ranghöchste Schütze der Region und ein versierter Kenner von Satzungs- und Tagesordnungsfinessen.

Dank seiner Entschlackung der Tagesordnung konnte diese dann zügig abgewickelt werden. Schwieriger wird die Arbeit des neuen Vorstands, der das Bruderschaftsleben nach Kräften wiederbeleben will. Frank Eichinger hatte sich gleich eingangs des Treffens "enttäuscht" gezeigt, dass von nominell gut 300 Mitgliedern lediglich 32 zu der wichtigen Versammlung erschienen waren. Diskussionen darüber, ob das Peter- und Paulsfest wieder an zwei Tagen Ende Juni gefeiert werden wird und nicht wie zuletzt nur an einem, wird es Brudermeister Plück zufolge sicherlich geben. Definitiv fest steht indes, dass es in diesem Jahr noch einmal bei der 2015 eingeführten Praxis bleiben wird, nur am letzten Juni-Samstag zu feiern und sich tags darauf am Pfarrfest zu beteiligen.

Dazu, ob nach 2016 und 2017 auch 2018 ein königsloses Jahr wird, mögen Peter-Josef Plück und seine Mitstreiter derzeit noch keinerlei Prognose abgeben. Reaktiviert werden sollen insbesondere die Jugendarbeit und der einst großen Stellenwert genießende Schießsport. Zählen kann die Bruderschaft auf die Unterstützung des Bürgervereins, wie dessen Präsident Dirk Fetten am Ende der Sitzung bekräftigte. Plück gehört auch dem Vorstand des Bürgervereins an.

(NGZ)
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