Rommerskirchen Bürger für Rommerskirchen

Rommerskirchen · Interview Tätig werden, wo Handlungsbedarf besteht: Die Bürgerstiftung Rommerskirchen setzt sich seit rund einem Jahr aktiv für die Menschen und das Gemeinwesen ein. Die Vorstandsmitglieder Angela Scheuren und Fred Meurer ziehen eine erste Bilanz.

 Die Bürgerstiftung hofft auf weitere Zustiftungen: "Mit 1000 Euro ist man dabei!" — Vorsitzende Angela Scheuren und Fred Meurer, stellvertretender Vorsitzender.

Die Bürgerstiftung hofft auf weitere Zustiftungen: "Mit 1000 Euro ist man dabei!" — Vorsitzende Angela Scheuren und Fred Meurer, stellvertretender Vorsitzender.

Foto: H. Jazyk

Interview Tätig werden, wo Handlungsbedarf besteht: Die Bürgerstiftung Rommerskirchen setzt sich seit rund einem Jahr aktiv für die Menschen und das Gemeinwesen ein. Die Vorstandsmitglieder Angela Scheuren und Fred Meurer ziehen eine erste Bilanz.

Die Bürgerstiftung Rommerskirchen hat kräftig Fahrt aufgenommen. Was ist seit der Gründung alles in Gang gesetzt und realisiert worden?

Fred Meurer Zunächst einmal haben wir Geld gesammelt. Dabei sind insgesamt 32 000 Euro zusammengekommen, so dass das benötigte Startkapital von 50 000 Euro deutlich überschritten worden ist. Basis waren 25 000 Euro, die uns seitens der Sparkasse Neuss als Gründungskapital zur Verfügung gestellt wurden. Die erste Aktion war dann unser Auftritt auf dem Sommermarkt, wo wir uns präsentieren konnten.

Angela Scheuren Wir haben dort eine kleine Tombola veranstaltet mit drei ganz besonderen Preisen: ein Heimspiel mit Podolski, eine Ballonfahrt über das Tagebaugebiet und einen Tag hinter den Kulissen von "Lafer! Lichter! Lecker!" in Hamburg. Über diese Tombola sind uns weitere Mittel zugeflossen, mit denen wir arbeiten können. Im Herbst haben wir das Projekt "Vitaminbomben für Grundschüler" gestartet. Mit Hilfe von örtlichen Landwirten verteilen wir Äpfel und Möhren in den Schulen, um die Kinder für gesunde Nahrungsmittel zu sensibilisieren. Diese Aktion, in die wir fünf- bis sechstausend Euro investieren, läuft noch bis März.

Ist es schwierig, Mitstreiter für die Idee der Bürgerstiftung zu finden? Anders gefragt: Was machen Sie, um weitere Menschen für die Sache zu gewinnen?

Meurer Wir veranstalten am 14. Januar unseren ersten Stifterabend seit der Gründung. Dort stellen wir vor, was in den vergangenen Monaten realisiert werden konnte und was wir vorhaben. Ziel ist es, neue Unterstützer zu finden. Wir haben bereits Unternehmer und weitere Persönlichkeiten angeschrieben.

Scheuren Zudem wurde ein Flyer entwickelt, den wir in Geschäften und Restaurants ausgelegt haben. Aber es hat sich schon gezeigt, dass es besser ist, über persönliche Kontakte für die Ziele der Bürgerstiftung zu werben. Wir sind hier zu fünft im Vorstand, sechs Personen bilden das Kuratorium, hinzu kommen weitere 22 Gründungsstifter, zu denen sich mittlerweile ein Zustifter gesellt hat. Gerade was die Zustiftungen betrifft, hoffen wir, dass noch viele weitere hinzukommen werden. Mit 1000 Euro ist man dabei!

Wie entwickelt sich das Stiftungsvermögen? Von woher fließen der Stiftung neue Gelder zu?

Scheuren Neben der bereits erwähnten Zustiftung konnten wir über Spenden gut 6800 Euro verbuchen, hinzu kommt das Geld aus der Tombola. Aktuell beläuft sich das Vermögen auf rund 58 000 Euro. Gespendet haben beispielsweise Rommerskirchener, die ihre Goldhochzeit und Geburtstage gefeiert haben. Letztlich freuen wir uns über jede Spende, die uns erreicht. Dafür bedarf es eigentlich keiner bestimmten Anlässe.

Wer entscheidet darüber, wer von den Zuwendungen der Bürgerstiftung profitiert? Muss man sich bewerben, oder wählen Sie aus?

Meurer Das Kuratorium entscheidet gemeinsam mit dem Vorstand. Wir arbeiten gut zusammen. Natürlich dürfen interessierte Bürger auch selbst Anregungen geben, wo sich die Stiftung engagieren könnte. Wir sind für alle Ideen offen und prüfen, was sich umsetzen lässt.

Was steht denn im neuen Jahr an?

Scheuren Eine Aktion soll unter dem Motto "PC's für alle" stehen. Damit verbindet sich der Gedanke, in den Rommerskirchener Schulen Computerräume zu fördern, in denen außerhalb des Schulbetriebs generationenübergreifend Computerkenntnisse vermittelt werden könnten: Jung und alt machen gemeinsame Sache. Eine weitere Idee wäre, das anderswo schon erfolgreich umgesetzte Projekt "Jedem Kind ein Instrument" auch in Rommerskirchen aufzugreifen.

Was motiviert Sie persönlich, sich für die Bürgerstiftung zu engagieren?

Scheuren Ich finde die Idee gut, auf diese Weise etwas vor Ort für Rommerskirchen bewegen zu können. Damit ist es einem möglich, das Leben hier mitzugestalten.

Meurer Ich wollte nicht allein eine Einlage tätigen, sondern diese finanzielle Zuwendung zugleich mit persönlichem Einsatz in Verbindung bringen. Hier in Rommerskirchen ist mein Lebensmittelpunkt. Da lag es mit Blick auf die Bürgerstiftung für mich auf der Hand, etwas fürs Allgemeinwohl zu tun. Dabei zählt für mich aber auch der Spaß an d'r Freud'!

Info Simon Hopf führte das Gespräch.

(RP)
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