Rommerskirchen Bürger kritisieren Lärmschutz für B 59n

Rommerskirchen · Die bepflanzte Anhöhe von knapp einem Meter Höhe reicht nicht aus, sagt der Rommerskirchener Erwin Klaedtke. Unverdrossen kämpft er für zusätzlichen Lärmschutz an der Umgehung der Bundesstraße 59.

Seit im Frühjahr 2009 das erste Teilstück der Umgehungsstraße B 59n in Betrieb ging, wird auch über den damit verbundenen Lärm in Teilen von Rommerskirchen selbst diskutiert. Frühmorgens ab vier Uhr geht es mit dem Lieferverkehr los, in den Sommermonaten meiden manche Anwohner sogar ihre Terrassen und Gärten, weil es ihnen schlichtweg zu laut ist. Bereits im Herbst 2010 hatte der Landesbetrieb Straßenbau deutlich gemacht, dass er weitere Lärmschutzmaßnahmen für unnötig halte.

Zu denjenigen, die nach wie vor unverdrossen für solche eintreten und Kritik am aktuellen Stand der Dinge üben, zählt Erwin Klaedtke. Mit Ratsmitgliedern aller Couleur und Mitarbeitern der Verwaltung hat er die Situation bei etlichen Ortsterminen in Augenschein genommen und kontrovers diskutiert.

Als "weggeschmissenes Geld" etwa wertet Erwin Klaedtke eine bepflanzte Anhöhe von vielleicht maximal einem Meter Höhe. Die ihm zufolge völlig ineffiziente Maßnahme hat immerhin 20 000 Euro gekostet. Ob eine nach seinen Worten immer mal wieder in Aussicht gestellte Erhöhung überhaupt realisierbar ist, glaubt der Rommerskirchener nicht: "Es ist zweifelhaft, ob die Erhöhung von der Eigentümerin geduldet wird", sagt Klaedtke.

Als es vor einigen Jahren um einen Schutzwall am Rommerskirchener Ortseingang ging, ließen sich die Kosten deutlich reduzieren, weil dafür bei den Bauarbeiten für die B 59n angefallenes Erdreich verwendet wurde. Der ursprünglich geplante, nahtlose Weiterbau des zweiten Teilstücks der B 59n lässt seit 2009 auf sich warten. Das dabei anfallende Aushubmaterial hatte die Gemeinde ursprünglich für zusätzlichen Lärmschutz verwenden wollen. Aktuell wird sich wohl nicht viel ändern, auch wenn das zweite Teilstück der B 59n nicht mehr in weiter Ferne schwebt. Am 25. und 26. März gibt es den letzten Anhörungstermin, bevor Baurecht geschaffen wird.

Die UWG-Fraktionschefin Ulrike Sprenger hatte vor gut einem Jahr kritisiert, dass der Landesbetrieb in Sachen Lärmschutz "nur das gesetzlich Vorgeschriebene gemacht hat". Es wurde kein weniger geräuschintensiver "Flüsterasphalt" für die Umgehung verwendet, darüber hinaus kann Klaedtke auf markante Stellen verweisen, wo bereits deutlich manch ein Riss im Straßenbelag zu erkennen ist. Zudem ist die Umgehung Klaedtke zufolge unfallträchtig, da sehr schnell gefahren und überholt werden könne. Grundlegende Abhilfe in Sachen Lärmschutz gibt es auch auf der Basis eines von der Gemeinde 2013 eingeholten Gutachtens nicht. Ein zweites Gutachten gibt es laut Rathaussprecher Elmar Gasten nicht.

(NGZ)
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